NABU: Umweltbilanz von E10 muss beim Benzingipfel auf den Tisch

  • Pressemitteilung der Firma NABU - Naturschutzbund Deutschland, 04.03.2011
Pressemitteilung vom: 04.03.2011 von der Firma NABU - Naturschutzbund Deutschland aus Bonn

Kurzfassung: Miller: Boykott der Verbraucher auch wegen fragwürdiger Klimawirkung von Biosprit Berlin. Der NABU fordert, dass beim "Benzin-Gipfel" auch Umweltverbände mit am Tisch sitzen müssen, weil die Probleme mit dem "Biosprit" sonst wieder nur verkürzt ...

[NABU - Naturschutzbund Deutschland - 04.03.2011] NABU: Umweltbilanz von E10 muss beim Benzingipfel auf den Tisch


Miller: Boykott der Verbraucher auch wegen fragwürdiger Klimawirkung von Biosprit

Berlin. Der NABU fordert, dass beim "Benzin-Gipfel" auch Umweltverbände mit am Tisch sitzen müssen, weil die Probleme mit dem "Biosprit" sonst wieder nur verkürzt diskutiert werden und sich auf die reine Motorverträglichkeit konzentrieren. Viele Verbraucher treiben aber auch andere Sorgen um, betont NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: "Die Klimabilanz von Biokraftstoffen ist höchst umstritten. Dies ist einer der wesentlichen Gründe, warum Autofahrer den neuen Kraftstoff E 10 verschmähen."

Der NABU hat bereits mehrfach die Biokraftstoffstrategie der Bundesregierung kritisiert. Zum einen konkurriert der Anbau direkt mit der Lebensmittelerzeugung, zum anderen müssen die Risiken und Nebenwirkungen durch so genannte indirekte Landnutzungsänderungen beim Anbau von Energiepflanzen kritisch betrachtet werden. Nach Berechnungen des Londoner Instituts für Europäische Umweltpolitik verursachen die EU-Ziele zum Ausbau der Agrokraftstoffe bis zum Jahr 2020 erhebliche Klimagasemissionen sowie einen zusätzlichen Flächenbedarf in Höhe von bis zu 69.000 Quadratkilometern.

"Schon zum zweiten Mal nach 2008 misslingt die Einführung von Ethanol-Kraftstoff auf dem deutschen Markt, jetzt muss die Kraftstoffstrategie der Bundesregierung insgesamt zur Disposition gestellt werden – klar ist: Wir brauchen Alternativen zum fossilen Kraftstoff, dürfen aber nicht den Teufel mit dem Beelzebub austreiben", erklärt Miller. Die schwarz-rote Bundesregierung hatte 2008 verlautet, dass der Verzicht auf die Erhöhung des Ethanolanteils keine Konsequenzen für die Klimaschutzziele habe, da die Automobilindustrie die CO2-Emissionsvorgaben von 120 g pro Kilometer stattdessen mit anderen Mitteln erreichen müsse.

Nach Ansicht des NABU müssen weitergehende Maßnahmen im Verkehr nun dringend angegangen werden. Dazu gehört auch ein Tempolimit auf Autobahnen. "Tempo 120 ist auch auf deutschen Autobahnen längst überfällig. Jedes Jahr könnten so mindestens 3,5 Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart werden - deutlich mehr als durch die umstrittene und jetzt gestoppte Einführung von E10-Kraftstoff", erklärt NABU-Verkehrsexperte Dietmar Oeliger.


Für Rückfragen:
Dietmar Oeliger, NABU-Verkehrsexperte, Tel. 0172.9201823

Im Internet zu finden unter www.NABU.de

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