Interview von Hermann Gröhe in der Rhein-Zeitung

  • Pressemitteilung der Firma CDU, 04.03.2011
Pressemitteilung vom: 04.03.2011 von der Firma CDU aus Berlin

Kurzfassung: Die Pressestelle der CDU Deutschlands teilt mit: CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe gab der "Rhein-Zeitung" (heutige Ausgabe) das folgende Interview. Die Fragen stellten Markus Kratzer, Peter Lausmann und Ursula Samary. Rhein-Zeitung: Was muss ...

[CDU - 04.03.2011] Interview von Hermann Gröhe in der Rhein-Zeitung


Die Pressestelle der CDU Deutschlands teilt mit:

CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe gab der "Rhein-Zeitung" (heutige Ausgabe) das folgende Interview. Die Fragen stellten Markus Kratzer, Peter Lausmann und Ursula Samary.

Rhein-Zeitung: Was muss die Politik von der Ausnahme-Persönlichkeit Karl-Theodor zu Guttenberg lernen? Muss sie sich neu erfinden?

Gröhe: Jeder muss seinen eigenen Stil finden und dabei seiner Persönlichkeit treu bleiben, um zu überzeugen. Karl-Theodor zu Guttenberg ist zweifellos ein ganz großes politisches Talent. Mit seiner Leidenschaft vermochte er gerade junge Menschen für die Politik zu begeistern. Auch hat er uns den schweren Einsatz unserer Soldaten näher gebracht. Seine häufigen Besuche in Afghanistan, seine klaren Worte, sein direkter und unkomplizierter Umgang mit den Soldaten - all das war beeindruckend und hat bleibende Spuren hinterlassen.

Rhein-Zeitung: Friedrich Merz, Horst Köhler, zu Guttenberg oder Horst Köhler wird nachgetrauert. Andere Politiker erleben Häme. Wie groß ist die Kluft zwischen Wähler und Politik?

Gröhe: Die Fälle sind nicht vergleichbar. Die Genannten sind aus völlig unterschiedlichen Gründen aus dem Amt geschieden. Vergleichbar sind allenfalls die aggressiven Anfeindungen der Opposition, die Horst Köhler und Karl-Theodor zu Guttenberg erleben mussten. Generell gilt: Vertrauen in Institutionen wächst dort, wo sich ihre Repräsentanten um Nähe zu den Menschen bemühen. Wir brauchen Menschen, die sagen: Ich will mich einmischen und gestalten. Es muss uns eine Warnung sein, wenn Parteien in bestimmten Regionen kaum noch Menschen finden, die in einem Gemeinderat oder im Kreistag mitarbeiten wollen. Demokratie lebt durch rege Beteiligung! Dafür müssen wir werben.

Rhein-Zeitung: Aber der CDU kommen auch frustrierte Ministerpräsidenten abhanden. Ist das motivierend? Wird die CDU ohne sie nicht immer blasser? Die Nachfolger arbeiten ja noch an ihrer Statur.

Gröhe: Wir haben mit Ursula von der Leyen, Norbert Röttgen und Volker Bouffier neue, ganz starke stellvertretende Vorsitzende. Hinzu kommen junge, erfolgreiche Ministerpräsidenten wie David McAllister oder Stefan Mappus. Da wird mir als Generalsekretär der CDU wahrlich nicht bange. Wir sind eine starke Volkspartei, die immer wieder sehr gute neue Leute stellen kann, wie sich jetzt auch im Bundeskabinett zeigt. Ich kann übrigens nicht nachvollziehen, warum den scheidenden Ministerpräsidenten immer Frustration unterstellt wird. Im Gegensatz zu früher kommen viele Politiker nicht erst mit 45 oder 50 Jahren, sondern bereits mit Mitte 30 in Spitzenämter. Und ich habe großes Verständnis, wenn sie sich nach 10 oder 15 Jahren, in denen sie hervorragend einem Land gedient haben, fragen, ob sie noch einmal etwas anderes machen wollen.

Rhein-Zeitung: Die neuen Bundesminister sind ein starker Kontrast zum Freiherrn. Ein Indiz, dass das Glamour-Modell gescheitert ist?

Gröhe: Mit ihrem Glamour-Bild kann ich nicht viel anfangen. Und Gott sei Dank sind wir Originale und keine Klone. Es ist gut, dass jeder seinen ganz eigenen Stil einbringt. Jeder muss authentisch sein. Das war der Erfolg von Karl-Theodor zu Guttenberg und ist auch das Markenzeichen vieler anderer Politiker.

Rhein-Zeitung: Ist Kanzlerin Merkel die eigentliche Verliererin der Affäre? Sie hat lange zugeschaut und nicht nur in den Augen von Michael Spreng bürgerliche Werte verhöhnt. Beim Rücktritt des Verteidigungsministers wirkte sie wie kalt erwischt.

Gröhe: Den Vorwurf der Verhöhnung bürgerlicher Werte weise ich entschieden zurück. Es ist auch ein bürgerlicher Wert, einem erfolgreichen Mitstreiter zunächst einmal Loyalität entgegenzubringen. Darüber hinaus hat Angela Merkel stets sehr deutlich gemacht, dass Fehler selbstverständlich aufgearbeitet werden müssen, für alle die gleichen Regeln gelten. Karl-Theodor zu Guttenberg hat für sich persönlich Konsequenzen gezogen. Das verdient Respekt. Ich kann mich im Übrigen nicht daran erinnern, dass der ehemalige grüne Außenminister Fischer ähnliche Einsicht gezeigt hat, als über seine zwielichtige Straßenkämpfer-Vergangenheit diskutiert wurde.

Rhein-Zeitung: Macht Spreng, Ex-Wahlkampf-Leiter von Edmund Stoiber, Wahlkampf für SPD oder Grüne?

Gröhe: Man kann verstehen, dass die letzten Wochen Auslöser für Enttäuschungen waren. Die werden nun von Beobachtern der politischen Szene wie üblich thematisiert. Und natürlich nehmen wir auch die Reaktionen, sowohl der vielen Guttenberg-Anhänger als auch seiner Kritiker, insbesondere aus der Wissenschaft, sehr ernst. Belehrungen seitens SPD und Grüne sind jedoch blanker Hohn! Die SPD arbeitet in Brandenburg ungeniert mit ehemaligen Stasimitarbeitern zusammen, die keinerlei Reue gezeigt haben. Und die Grünen distanzieren sich allenfalls halbherzig von gewalttätigem Protest gegen die Kernkraft. Insofern ist es schlicht unerträglich, wenn sich Leute wie Trittin oder Gabriel jetzt hinstellen und den Moralapostel spielen.

Rhein-Zeitung: Vielleicht wollte man Karl-Theodor zu Guttenberg vor drei Landtagswahlen halten. Schadet der Verlust eines starken Zugpferds der CDU?

Gröhe: Natürlich ist Karl-Theodor zu Guttenberg ein toller Wahlkämpfer und wir hätten ihn gerne auf den Veranstaltungen gehabt. Aber die Menschen wissen sehr genau, um was es bei den Wahlen geht: nämlich um die Zukunft ihres eigenen Bundeslandes. Sachsen-Anhalt hat unter CDU-Führung in der wirtschaftlichen Entwicklung mächtig aufgeholt. Baden-Württemberg ist eine Wachstums-Lokomotive ersten Ranges in Deutschland. Und Herr Beck verantwortet in Rheinland-Pfalz eine Filz-Politik, die schleunigst beendet werden muss. Da praktiziert ein Innenminister Spezl-Wirtschaft und dem Justizminister wird vom Bundesverwaltungsgericht Verfassungsbruch bescheinigt. Hier ist dringend ein Neuanfang nötig! Mit Julia Klöckner hat Rheinland-Pfalz eine ausgezeichnete Alternative.


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