Ministerin informiert sich im Frankfurter Zoo über den Artenschutz: "Zoos sind heute Artenschutzzentren

  • Pressemitteilung der Firma Hessisches Umweltministerium, 01.08.2012
Pressemitteilung vom: 01.08.2012 von der Firma Hessisches Umweltministerium aus Wiesbaden

Kurzfassung: Umweltministerin Lucia Puttrich hat heute den Frankfurter Zoo besucht, um sich über die Rolle der Zoos im Artenschutz und im Besonderen über die Situation freilebender Nashörner zu informieren. "Das Thema Artenschutz ist mir sehr wichtig. Wir ...

[Hessisches Umweltministerium - 01.08.2012] Ministerin informiert sich im Frankfurter Zoo über den Artenschutz: "Zoos sind heute Artenschutzzentren"


Umweltministerin Lucia Puttrich hat heute den Frankfurter Zoo besucht, um sich über die Rolle der Zoos im Artenschutz und im Besonderen über die Situation freilebender Nashörner zu informieren. "Das Thema Artenschutz ist mir sehr wichtig. Wir wollen dafür sorgen, dass die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt auch noch von nachfolgenden Generationen bewundert werden kann", so Puttrich.

"Zoos haben heute viel umfassendere Aufgaben, als nur eine Auswahl an Tieren zu zeigen", erklärt Zoodirektor und Vizepräsident der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt, Prof. Dr. Manfred Niekisch, anlässlich des Besuchs der Ministerin. "Sie führen gemeinsam koordinierte Erhaltungszuchtprogramme durch, informieren über die Lebensweise und die Lebensraumbedrohung vor Ort und setzen sich für den Schutz der Lebensräume ein", so Niekisch.

"Der Zoo Frankfurt ist gut vernetzt. Die Erhaltung der Biologischen Vielfalt ist eine Herkulesaufgabe, die man nur gemeinsam angehen kann", erklärt Kulturdezernent Prof. Dr. Felix Semmelroth: "Deshalb haben wir 2004 ‚BioFrankfurt‘ gegründet – ein Netzwerk für Biodiversität, dem mittlerweile zwanzig führende Frankfurter Institutionen angehören. Der Zoo Frankfurt spielt als Natur- und Artenschutzzoo in diesem Verbund eine zentrale Rolle", so der Stadtrat weiter. Der Frankfurter Zoo ist außerdem Mitglied in den führenden Zooverbänden VDZ, EAZA und WAZA und arbeitet Hand in Hand mit der Naturschutzorganisation Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF), die ihren Hauptsitz ebenfalls im Zoogesellschaftshaus hat.

Botschafter der freilebenden Artgenossen

"Zootiere sind Botschafter ihrer freilebenden Artgenossen", sagt Zoodirektor Niekisch. "Unsere Nashörner TSORORO und KALUSHO gehören z.B. zu einer hoch bedrohten Tierart und können sich hier nicht mehr vermehren".

"Da diese Unterart nur in Frankfurt und sonst nirgends in Europa gehalten wird", so Niekisch, "stehen die Tiere hier genetisch in einer Sackgasse". Die beiden südlichen Spitzmaulnashörner sollen deshalb in Kooperation mit der Organisation "Back to Africa" zurück nach Afrika gebracht werden, um dort für Nachwuchs zu sorgen, denn der Nashornbulle ist, wie veterinärmedizinische Untersuchungen belegen, voll zeugungsfähig.

Besonders bei Arten mit zahlenmäßig stark dezimierten Beständen sind Erhaltungszuchten in Zoos notwendig, um den Genpool und die Chance auf Wiederansiedlung nach Verbesserung der Bedingungen vor Ort zu erhalten. "Zoos sind heute Artenschutzzentren", sagte die Ministerin. Durch Lebensraumzerstörung und Jagd wurden Nashörner in den letzten 200 Jahren deutlich dezimiert, der Bestand an Spitzmaulnashörnern im Freiland beträgt insgesamt etwa 4.000 Exemplare in mehreren Unterarten, vom Breitmaulnashorn existieren etwa 15.000 Tiere. Java- (etwa 50) und Sumatranashorn (weniger als 275) sind akut vom Aussterben bedroht.

Keine weiteren Vermarktungsbescheinigungen für Nashorn-Horn

Aufgrund der gestiegenen Nachfrage nach dem Horn der Rhinozerosse, vor allem für Zwecke der traditionellen asiatischen Medizin, ist der Preis stark gestiegen. Es werden Preise für Horn von bis zu 50.000 Euro pro Kilogramm genannt. "Das Horn der Tiere ist damit teurer als pures Gold. Die gestiegene Nachfrage nach Nashorn-Horn hat zu einer Zunahme der Wilderei und zu Diebstählen von Horn aus Naturkunde-Museen geführt", so Puttrich. Aus diesem Grund hat das Umweltministerium die zuständigen hessischen Behörden aufgefordert, das geltende Recht streng auszulegen und bis auf weiteres keine Vermarktungsbescheinigungen für Nashorn-Horn auszustellen, um den Markt nicht zusätzlich anzuheizen.

Eine große Gefahr für den Weiterbestand vieler Arten ist laut Puttrich der Artenhandel. "Viele Urlauber wissen gar nicht, dass sie mit der Mitnahme geschützter Tiere und Pflanzen sowie Erzeugnissen daraus gegen Gesetze verstoßen und sich strafbar machen", so die Ministerin und wies darauf hin, dass ein Verstoß gegen die Artenschutzbestimmungen kein Kavaliersdelikt sei.

Auf dieses Problem macht auch der Frankfurter Zoo aufmerksam. So informieren Zoo und Zoll mehrmals im Jahr am Artenschutztisch über verbotene Souvenirs und sensibilisieren die Besucherinnen und Besucher für dieses Thema.


Pressestelle: Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Pressesprecher: Thorsten Neels
Telefon: (0611) 815 10 20, Fax: (0611) 815 19 43
E-Mail: pressestelle@hmuelv.hessen.de

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