Regierungen müssen bei Rio-plus-20-Gipfel Kritik von Umwelt- und Menschenrechtsgruppen ernst nehmen und die Abschlusserklärung nachverhandeln

  • Pressemitteilung der Firma Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), 20.06.2012
Pressemitteilung vom: 20.06.2012 von der Firma Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) aus Berlin

Kurzfassung: Rio de Janeiro/Berlin: Hubert Weiger, der Vorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), hat die Regierungsdelegationen aus rund 150 Staaten aufgefordert, beim Rio-plus-20-Gipfel die Kritik von Umwelt- und Menschenrechtsgruppen ...

[Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) - 20.06.2012] Regierungen müssen bei Rio-plus-20-Gipfel Kritik von Umwelt- und Menschenrechtsgruppen ernst nehmen und die Abschlusserklärung nachverhandeln


Rio de Janeiro/Berlin: Hubert Weiger, der Vorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), hat die Regierungsdelegationen aus rund 150 Staaten aufgefordert, beim Rio-plus-20-Gipfel die Kritik von Umwelt- und Menschenrechtsgruppen am Entwurf für die Abschlusserklärung ernst zu nehmen. "Die Zivilgesellschaft kämpft in vielen Regionen der Welt um den Schutz unserer Lebensgrundlagen. Dieses Engagement ist unverzichtbar und muss von den Regierungen stärker anerkannt und unterstützt werden", sagte Weiger in Rio de Janeiro. Der so genannte "People`s Summit", der "Gipfel der Völker", der die heutige Großkundgebung im Zentrum von Rio de Janeiro organisiert habe, sei ein Beleg dafür, dass die Zivilgesellschaft die Untätigkeit der Regierungen nicht akzeptiere. Die Vorschläge der Nicht-Regierungsorganisationen zur Konkretisierung des Rio-Abschlussdokuments müssten umfassend berücksichtigt werden.

"Nicht-Regierungsorganisationen und die Ureinwohner in den von Umweltkatastrophen bedrohten Regionen weisen zu Recht auf die Hauptverantwortung der Industriestaaten für die globalen Umwelt-, Klima- und Ernährungskrisen hin und prangern zugleich das weitgehende Versagen von Industrie und Politik an. Damit legen sie den Finger in die Wunde der internationalen Diplomatie und treiben die notwendigen Entscheidungen voran", sagte Weiger.

Der Rio-Gipfel und das derzeitige Abschlussdokument seien viel zu stark an wirtschaftlichen Interessen ausgerichtet. Nach wie vor dominierten kurzfristige Wachstumsinteressen und eine beschleunigte Globalisierung ohne ökologisch-sozialen Rahmen. Weiger: "Der Glaube an ein unbegrenztes Wachstum in einer begrenzten Welt ist ein Irrglaube. 20 Jahre nach Rio müssen die Schranken der ökologischen Belastbarkeit der Erde nicht nur verbal anerkannt sondern tatsächlich eingehalten werden. Die Welt braucht konkrete Ziele für eine ökologische und sozial gerechte Zukunft." In Rio laufe derzeit alles auf eine unverbindliche "Wischi-Waschi-Abschlusserklärung" hinaus. Dies sei nicht akzeptabel, sagte Weiger. Erforderlich seien wirksame Maßnahmen zum Abschied von fossilen Energien, zur Streichung ökologisch schädlicher Subventionen und zur Ausweitung von Meeres- und Naturschutzgebieten.

Umweltschädliche Technologien wie die Gentechnik oder die Atomenergie müssten international geächtet werden, forderte der BUND-Vorsitzende. Die Bundesregierung dürfe den Bau neuer Atomkraftwerke in keiner Region der Welt fördern und keine Hermes-Bürgschaften für Atommeiler in Brasilien gewähren. Statt Bauteile für Atom-, Kohle- oder riesige Wasserkraftwerke solle Deutschland Konzepte und technische Voraussetzungen für die Energiewende exportieren.

Einen 7-Punkte-Aufgabenkatalog des BUND für Bundesumweltminister Peter Altmaier in Rio finden Sie im Internet unter: www.bund.net/pdf/7_forderungen
Ein BUND-Hintergrundpapier zu "Rio+20" unter: www.bund.net/pdf/rioplus20_position

Hinweis: Der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger ist in Rio erreichbar über BUND-Pressesprecherin Almut Gaude, Mobil: 0049-163-6079090 bzw. per E-Mail: almut.gaude@bund.net.




Über Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND):
P>1975 gründeten Horst Stern, Bernhard Grzimek und 19 weitere Umweltschützer den Bund für Natur- und Umweltschutz Deutschland. 1984 kam die BUNDjugend hinzu und 1989 schloss sich der BUND dem internationalen Netzwerk Friends of the Earth an.
Dieses Jahr wird der BUND 30 Jahre alt und ist mit fast 400.000 Mitgliedern und Spendern der größte föderale Umweltverband Deutschlands.
Mit unzähligen Aktionen und Kampagnen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene konnten wir Moore retten, gegen die Atomkraft mobil machen und uns für umwelt- und gesundheitsverträgliche Produkte einsetzen.

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