Rio minus 20? EU und Deutschland müssen Umweltgipfel retten

  • Pressemitteilung der Firma Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), 19.06.2012
Pressemitteilung vom: 19.06.2012 von der Firma Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) aus Berlin

Kurzfassung: Rio de Janeiro/Berlin: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat davor gewarnt, dass 20 Jahre nach dem ersten Weltumweltgipfel der Aufbruch zu mehr Nachhaltigkeit, zu mehr Umwelt- und Klimaschutz zum Stillstand kommen oder dass es ...

[Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) - 19.06.2012] Rio minus 20? EU und Deutschland müssen Umweltgipfel retten


Rio de Janeiro/Berlin: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat davor gewarnt, dass 20 Jahre nach dem ersten Weltumweltgipfel der Aufbruch zu mehr Nachhaltigkeit, zu mehr Umwelt- und Klimaschutz zum Stillstand kommen oder dass es in Rio sogar ein Rollback geben könnte. "Wird die Abschlusserklärung in ihrer jetzigen Form verabschiedet, kommt dies einer Bankrotterklärung für den Rio-Prozess gleich", sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. Der von der brasilianischen Regierung vorgelegte Entwurf enthalte bisher keinerlei konkrete Nachhaltigkeitsziele. Bundesumweltminister Peter Altmaier und die EU müssten sich in den kommenden drei Tagen auf dem Rio-plus-20-Gipfel für deutliche Verbesserungen beim globalen Umwelt- und Naturschutz einsetzen, forderte Weiger.

Die derzeitige Abschlusserklärung öffne der Förderung der Atomkraft und fossilen Energieträgern, beides verpackt hinter dem Begriff "grüne Umwelttechnologien", Tür und Tor. Damit könne die Zerstörung der menschlichen Lebensgrundlagen nicht gestoppt werden.

"Die Welt hat mit der Ausbeutung der natürlichen Ressourcen ein inakzeptables Schuldenniveau erreicht. Anstatt jetzt gegenzusteuern, droht ein ´Weiter so´. Dieser Weg führt in ungeahnte Katastrophen. Einer wachsweichen Rio-plus-20-Erklärung müssen Deutschland und die EU ihre Stimme verweigern. Stattdessen müssen sie sich für einen `Weltrettungspakt` einsetzen, der diesen Namen auch verdient", sagte der BUND-Vorsitzende in Rio.

Zu einem solchen Pakt gehörten verbindliche Ziele zum Schutz der Meere, zum Stopp der Waldzerstörung sowie ein klares Nein zur Atomkraft und zum Bau von Großstaudämmen. Dringend erforderlich sei auch die Abkehr von fossilen Energieträgern. Die Ausweitung der Agro-Gentechnik und der Produktion von Agro-Sprit müssten ebenfalls gestoppt werden, sagte Weiger.

Das Konzept der auf dem Rio-plus-20-Gipfel debattierten "Grünen Wirtschaft" greife zu kurz. "Ein grün angestrichenes Wirtschaften wird den Herausforderungen der Umwelt-, Klima- und Nahrungsmittelkrise nicht gerecht. Wenn in Brasilien mit Gen-Soja, Biosprit und Futtermitteln für den Export die biologische Vielfalt und die Ernährungssicherheit gefährdet werden, dann sind auch jene daran beteiligt, die in Europa spritfressende Autos oder die Massentierhaltung zulassen und fördern", sagte der BUND-Vorsitzende.

Zur Abwehr von Umwelt-, Klima- und Naturkrisen müsse in Rio die Kluft zwischen politischen Absichtserklärungen und politischem Handeln geschlossen werden. Dafür sei auch die Aufwertung des Weltumweltprogramms UNEP zu einer eigenständigen UN-Organisation wie beispielsweise der UNESCO überfällig.

Weiger: "Rio muss klare Signale aussenden: Die Welt braucht mehr erneuerbare Energien, keine umweltschädlichen Subventionen, Reformen in der Landwirtschaft und eine ökologische Neuausrichtung des Verkehrs. Nur wenn der Gipfel dies beschließt, hat er sich gelohnt."

Einen 7-Punkte-Aufgabenkatalog des BUND für Bundesumweltminister Peter Altmaier in Rio finden Sie im Internet unter: www.bund.net/pdf/7_forderungen Ein BUND-Hintergrundpapier zu "Rio+20" unter: http://www.bund.net/fileadmin/bundnet/pdfs/umweltschutz_international/20120309_umweltschutz_international_rioplus20_positionierung_kurzfassung.pdf

Hinweis: Der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger ist in Rio erreichbar über BUND-Pressesprecherin Almut Gaude, Mobil: 0049-163-6079090 bzw. per E-Mail: almut.gaude@bund.net.




Über Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND):
P>1975 gründeten Horst Stern, Bernhard Grzimek und 19 weitere Umweltschützer den Bund für Natur- und Umweltschutz Deutschland. 1984 kam die BUNDjugend hinzu und 1989 schloss sich der BUND dem internationalen Netzwerk Friends of the Earth an.
Dieses Jahr wird der BUND 30 Jahre alt und ist mit fast 400.000 Mitgliedern und Spendern der größte föderale Umweltverband Deutschlands.
Mit unzähligen Aktionen und Kampagnen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene konnten wir Moore retten, gegen die Atomkraft mobil machen und uns für umwelt- und gesundheitsverträgliche Produkte einsetzen.

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Pressekontakt: Antje von Broock, BUND-Expertin für internationale Umweltpolitik, Tel: 030-27586-434 bzw. Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher, Tel. 030-27586-425/-489, E-Mail: presse@bund.net, www.bund.net

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