Nach Delfin-Importverbot in der Schweiz Bestandserweiterung durch Delfin-Samenspende?

  • Pressemitteilung der Firma WDSF, 30.05.2012
Pressemitteilung vom: 30.05.2012 von der Firma WDSF aus Hagen

Kurzfassung: In einer bemerkenswerten Entscheidung hat das Schweizer Parlament gestern einem Importverbot für Wale und Delfine zugestimmt. Für das einzige Delfinarium in der Schweiz im Vergnügungspark Connyland des Kantons Thurgau bedeutet das wohl das Aus ...

[WDSF - 30.05.2012] Nach Delfin-Importverbot in der Schweiz Bestandserweiterung durch Delfin-Samenspende?


In einer bemerkenswerten Entscheidung hat das Schweizer Parlament gestern einem Importverbot für Wale und Delfine zugestimmt. Für das einzige Delfinarium in der Schweiz im Vergnügungspark Connyland des Kantons Thurgau bedeutet das wohl das Aus der Delfinhaltung.

Der politischen Entscheidung ging eine intensive öffentliche Diskussion über die Gefangenhaltung von Delfinen in der Schweiz voraus. Das deutsche Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) hatte bereits Mitte letzten Jahres von "katastrophalen Haltungsbedingungen" im Connyland-Delfinarium gesprochen und den Tod von sechs Delfinen innerhalb von drei Jahren kritisiert. Nachdem im November nach WDSF-Warnungen vor einer lautstarken Techno-Party in dem Vergnügungspark zwei weitere Delfine innerhalb von fünf Tagen starben, war das Maß offenbar voll.

Nach einer Obduktion der Delfine in der Uni-Klinik Zürich wurde ein Gehirnschaden durch Antibiotikum ohne weitere äußere Einwirkung diagnostiziert. Die Staatsanwaltschaft ermittelt seit dem gegen zwei Tierärzte des Connyland-Delfinariums. Connyland-Pressesprecher Erich Brandenberger schoss zurück: die Delfine seien möglicherweise von Tierschützern vergiftet worden, ließ er mehrfach verlauten. Ein seit Monaten angekündigtes eigenes Gegengutachten konnte bislang jedoch nicht beigebracht werden.

Bereits im August letzten Jahres fordert das WDSF zusammen mit der Organisation ProWal die Schweizer Politik auf, zu handeln. Nach ersten vom Bundesrat abgelehnten Eingaben einer einzelnen Abgebordneten beantragte der Nationalrat eine Entscheidung zum Delfin-Importverbot, die nun vom Parlament mit 99 zu 72 Stimmen angenommen wurde.

WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller (58): "Dieser begrüßenswerte Schweizer Nationalentscheid kann richtungsweisend für ganz Europa sein. Alleine in Deutschland werden immer noch 20 Delfine unter dem Vorwand der Bildung und Wissenschaft in Zoo-Gefangenschaft gehalten, nachdem weit über 100 Delfine verstorben sind. In ganz Europa sind es noch 36 Delfinarien mit über 230 Meeressäugern in Gefangenschaft. Der japanische Wal- und Delfinfang unter dem Deckmantel der Wissenschaft wird weltweit verurteilt, der Delfin-Import offenbar nicht. Damit muss jetzt Schluss sein."

Auf dem Weg zu diesem Verbot veranstalteten die beiden Tierschutz-Organisationen ProWal und WDSF mehrfach Demonstrationen gegen das Connyland-Delfinarium bis hin zum Hungerstreik. Am 01. April protestierte schließlich das WDSF mit über 200 Tierschützern aus ganz Europa und dem Oscar- und Bambi-Preisträger Richard O'Barry aufgrund einer Initiative von zwei Schweizer Tierschützerinnen vor dem Connyland.

Mit dem Rücken zur Wand erwirkte das Connyland gegen das WDSF eine einstweilige Verfügung und reichte Klage ein, weil WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller von 'Tierquälerei' gesprochen hätte. Über die Klage wurde noch nicht entschieden, jedoch wurde die Berufung gegen die Einstweilige Verfügung jetzt abgelehnt.

Nach neuesten Informationen des WDSF bemühe sich das Connyland, das Importverbot von lebenden Delfinen zu umgehen, indem Delfinsamen zur künstlichen Befruchtung importiert werden solle. Ein Mitarbeiter des Connyland (Name liegt dem WDSF vor), der sich mit Reproduktionsstudien befasst, sei bereits wegen der Anfrage einer Samenspende im Delfinarium des Tiergarten Nürnberg gewesen. "Das wäre ein erneuter Connyland-Skandal und eine Umgehung des Beschlusses des Schweizer Volks", empört sich WDSF-Chef Jürgen Ortmüller.

Das WDSF will weiterhin die Vorgänge im Connyland-Delfinarium "intensiv beobachten" und den möglichen Transfer der drei verbliebenen Delfine kontrollieren, "damit diese nicht erneut in viel zu kleinen Betonbecken landen", so Ortmüller.




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