Ministerin Puttrich nimmt gemeinsam mit dem UNH neue Luftmessstation auf dem Frankfurter Lerchesberg in Betrieb

  • Pressemitteilung der Firma Hessisches Umweltministerium, 16.05.2012
Pressemitteilung vom: 16.05.2012 von der Firma Hessisches Umweltministerium aus Wiesbaden

Kurzfassung: "Luftschadstoffe unter den Flugrouten werden gemessen" Hessens Umweltministerin Lucia Puttrich hat heute auf dem Frankfurter Lerchesberg gemeinsam mit dem Umwelt- und Nachbarschaftshaus (UNH) und dem Hessischen Landesamt für Geologie (HLUG) eine ...

[Hessisches Umweltministerium - 16.05.2012] Ministerin Puttrich nimmt gemeinsam mit dem UNH neue Luftmessstation auf dem Frankfurter Lerchesberg in Betrieb


"Luftschadstoffe unter den Flugrouten werden gemessen"

Hessens Umweltministerin Lucia Puttrich hat heute auf dem Frankfurter Lerchesberg gemeinsam mit dem Umwelt- und Nachbarschaftshaus (UNH) und dem Hessischen Landesamt für Geologie (HLUG) eine Messstelle für Luftschadstoffe in Betrieb genommen. "Mit der Messstelle wird die aktuelle Diskussion über negative Auswirkungen von Luftverkehr auf die Luftqualität und die Gesundheit der Menschen aufgenommen und auf eine wissenschaftlich fundierte Basis gestellt", sagten Lucia Puttrich und Günter Lanz, der Geschäftsführer des Umwelt- und Nachbarschaftshauses. Ein Jahr lang wird die Messstelle Schadstoffimmissionen, Wetterparameter und Feinstaub messen. Durch die Erhebung über 12 Monate werden auch Unterschiede zwischen dem Sommer- und Winterflugplan (Belegung der Bahnen, Zahl der Maschinen) erhoben. Im folgenden Jahr wird die Messstelle für ein Jahr in Flörsheim aufgebaut. Dort fliegen die landenden Flugzeuge zwar niedriger, jedoch finden dreiviertel der Anflüge auf die neue Landebahn über dem Lerchesberg statt.

"Wir sind uns bewusst, dass bei vielen Anwohnern Bedenken bestehen, durch Flugzeugabgase neu und zusätzlich belastet zu werden. In Zusammenarbeit mit dem Umwelthaus wollen wir daher einen direkten messtechnischen Nachweis der Schadstoffbelastung vor Ort durchführen", sagte Puttrich. "Das Thema Luftschadstoffe ist in den letzen Wochen verstärkt diskutiert worden. Das UNH sieht sich als neutrale Informationsstelle, die transparente und fachlich fundierte Informationen an die Bürger weitergeben will und nimmt daher auch aktuelle Diskussionen auf. Dieser Anspruch ist nur dann zu erfüllen, wenn in Kooperation mit ausgewiesenen Fachstellen und Fachleuten wie dem HLUG mit seinen Wissenschaftlern sorgfältig und nach den anerkannten Regeln der Technik gemessen und ausgewertet wird", ergänzte Lanz.

Keinerlei Anhaltspunkte für eine höhere Gesundheitsgefährdung durch Flugzeugabgase

Die Ministerin verwies zugleich darauf, dass derzeit keinerlei Anhaltspunkte für eine höhere Gesundheitsgefährdung durch Flugzeugabgase vorliegen. Die Messergebnisse im Zeitraum der Stilllegung des Flughafenbetriebs nach dem Vulkanausbruch auf Island belegen zudem, dass ein besonders hoher Anteil an Flugzeugabgasen nicht nachweisbar sei: Laut Puttrich zeigen die Messwerte der flughafennahen und mit ca. 350 m direkt überflogenen Luftmessstation in Raunheim seit Jahren eingehaltene Immissionsgrenzwerte, die auch während dieser besonderen Zeit kaum Veränderungen zeigten. "Die Luftschadstoffkonzentrationen z.B. von Stickstoffdioxid sind dort in den letzten 15 Jahren um 25 Prozent zurück gegangen, im Vergleich zu einem Rückgang von nur 2,5 Prozent an den verkehrsbezogenen Luftmessstationen. Während der Stilllegung des Frankfurter Flughafens aufgrund der Vulkanaschewolke konnte kein Rückgang der Schadstoffkonzentrationen beobachtet werden", so die Ministerin.

"Eine spannende Frage wird sein, ob die gemessenen Luftschadstoffe den Verursachern zugeordnet werden können", so Günter Lanz. "Denn die Abgase von Flugzeugen entsprechen in ihrer Zusammensetzung denen von Dieselfahrzeugen. Und sie fallen nun einmal nicht einfach wie ein Stein vom Himmel, sie werden verwirbelt, durch Wind verfrachtet, mit Abgasen von allen möglichen anderen Erzeugern vermischt und chemisch verändert, bis sie denn endlich "unten" ankommen".

Zusätzlich wird das Umweltministerium ein aufwändiges Monitoringprogramm finanzieren, das sich vor allem mit Luftschadstoffen beschäftigen wird, die einen Bezug zu Flugzeugabgasen besitzen, aber nicht standardmäßig an Luftmessstationen gemessen werden. Alle bisher vorliegenden Untersuchungsergebnisse auch an anderen Flughäfen wie München und Zürich brachten bisher aber keine Hinweise auf gesundheitsschädliche Belastungen durch den Flugverkehr. "Trotz eines fehlenden Verdachts werden umfangreiche Messungen durchgeführt, da hiermit am ehesten die Möglichkeit besteht, Ängste abzubauen und die Diskussion zu versachlichen", sagte Puttrich.

Das UNH erweitert und ergänzt mit der Beobachtung der Luftschadstoffe sein Informationsangebot für Bürgerinnen und Bürger. Die Ergebnisse der Messungen werden auf der Internetseite des UNH und HLUG einsehbar sein. Auch Vergleiche mit anderen Messstellen (z.B. feste Messstelle Raunheim oder Messstellen, die nicht im Umfeld des Flughafens liegen) ist ebenso möglich, da die Messstation in das bestehende Luftmessnetz des Landes Hessen integriert wird.


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