LINDNER-Interview für dpa

  • Pressemitteilung der Firma FDP-Bundesgeschäftsstelle, 10.05.2012
Pressemitteilung vom: 10.05.2012 von der Firma FDP-Bundesgeschäftsstelle aus

Kurzfassung: Berlin. Der FDP-Spitzenkandidat in NRW und NRW-Landesvorsitzende CHRISTIAN LINDNER gab dpa heute das folgende Interview. Die Fragen stellte TIM BRAUNE: Frage: Herr Lindner, Sie sind Motorsportfan und hatten mal einen Porsche. Es gab einen ...

[FDP-Bundesgeschäftsstelle - 10.05.2012] LINDNER-Interview für dpa


Berlin. Der FDP-Spitzenkandidat in NRW und NRW-Landesvorsitzende CHRISTIAN LINDNER gab dpa heute das folgende Interview. Die Fragen stellte TIM BRAUNE:

Frage: Herr Lindner, Sie sind Motorsportfan und hatten mal einen Porsche. Es gab einen Vorstandschef, der fuhr im Porsche zum Börsengang vor. Was machen Sie nach einem starken Ergebnis am Sonntag?

Lindner: Meine Arbeit. So, wie wir im Wahlkampf seriös auf Sachthemen setzen, werden wir das im Landtag fortsetzen. Mutmaßlich gegen eine rot-schwarze Koalition. Da wäre eine FDP, die eine marktwirtschaftliche Oppositionspolitik aus der bürgerlichen Mitte heraus formuliert, unverzichtbar.

Frage: Kommen Sie denn am Montag nach der Wahl zur Pressekonferenz mit ihrem Parteichef Philipp Rösler nach Berlin, oder bleiben Sie im Bett wie Wolfgang Kubicki und schlafen ihren Rausch aus?

Lindner: Natürlich werde ich an den Sitzungen meiner Partei teilnehmen. Es ist üblich, dass die Wahlkämpfer am Tag nach einer Wahl mit den Parteigremien sprechen. Wolfgang Kubicki hat das immer schon anders gehandhabt.

Frage: Wenn Rot-Grün keine eigene Mehrheit hat, wird die FDP dann das Zünglein an der Waage?

Lindner: Dann ist Rot-Schwarz die wahrscheinlichste Konstellation. Die Unterschiede zu den Grünen sind fundamental. Wir hätten ja zweimal die Ampel haben können. 2010 und jetzt bei der Entscheidung im Landtag über den rot-grünen Schuldenhaushalt. Wir haben uns trotz magerer Umfragen für solide Finanzen und damit für Neuwahlen entschieden. Das gibt uns neue Glaubwürdigkeit. Gerade weil unsere Gemeinsamkeiten mit der Union groß sind, bedauere ich, dass die CDU keine bürgerliche Alternative zu Rot-Grün sein will.

Frage: Bei einer Ampel könnten Sie Minister werden.

Lindner: Es geht aber nicht um meine Karriere. Die FDP ist immer zur Mitgestaltung bereit, wenn die Positionen in der Sache gut fürs Land sind. Wir erarbeiten uns gerade neue Glaubwürdigkeit und Vertrauen. Das setze ich nicht aufs Spiel, indem die FDP ihre Grundsätze über Bord wirft. Bislang sehe ich kein Umdenken bei den Grünen.

Frage: Und wenn SPD und Grüne ein hartes Sparprogramm unterschreiben würden?

Lindner: Szenarien, in denen Weihnachten und Ostern zusammenfallen, möchte ich nicht diskutieren.

Frage: Was ist denn so schlimm an Frau Kraft und Frau Löhrmann?

Lindner: Menschlich nichts. Aber die Politik ist falsch. Rot und Grün jagen den Staat wegen der Politik auf Pump in die Abhängigkeit der Finanzmärkte. Sie wollen die Einheitsbildung in einigen Jahren umsetzen, wenn das Gymnasium aufgrund seiner gegenwärtigen Benachteiligung ausgetrocknet ist. Und Millionen Arbeitsplätze werden auf mittlere Sicht gefährdet, weil die Energieversorgung nicht verlässlich ist und nicht in die Infrastruktur investiert wird. NRW muss aber Industrieland bleiben!

Frage: Mit den Piraten werden Mehrheiten immer unsicherer. Muss die FDP sich nicht öffnen und vom natürlichen Bündnispartner Union emanzipieren?

Lindner: Wir sind unabhängig. Aber wir haben Überzeugungen. Auch wenn man in Koalitionen immer Abstriche machen muss, setzen die eigenen Prinzipien der Kompromissfähigkeit natürliche Grenzen.

Frage: Wie finden Sie denn die neue Strategie von Herrn Röttgen. Steht jetzt die Kanzlerin in NRW mit zur Wahl?

Lindner: Ich wundere mich darüber, was die NRW-Wahl alles sein soll. Erst hat Norbert Röttgen die Wahl zu einer Abstimmung über die Pendlerpauschale erklärt. Dann haben Rote und Grüne ihre Praxisgebühr zur Volksabstimmung empfohlen. Jetzt ist es Angela Merkel. Ich schlage vor, wir kümmern uns um NRW. Ein gutes Ergebnis für die FDP wäre ein starkes Signal, dass die Menschen solide Finanzen statt teurer Versprechungen wollen.

Frage: Für die FDP fordern Sie Bescheidenheit und Souveränität. Ist Philipp Rösler der richtige Markenbotschafter dafür?

Lindner: Hier geht es nicht um Markenbotschaften, sondern um seriöse Politik. Wir verzichten in NRW auf Mätzchen und gehen ordentlich auch mit unseren politischen Gegnern um. Schon im Auftreten muss eine liberale Partei einen Unterschied machen, wenn sie in die Tradition von Genscher, Lambsdorff und Baum zurück will.

Frage: Muss Rösler einen Putsch fürchten?

Lindner: Mit anonymen Behauptungen beschäftige ich mich nicht.

Frage: Sind Sie stolz, dass Hans-Dietrich Genscher in Ihnen die glorreiche Zukunft der FDP sieht?

Lindner: Die FDP ist eine Partei, die marktwirtschaftlich argumentiert, die eine europäische Identität und eine gewisse Weltläufigkeit hat und die bürgerliche Freiheiten im Alltag verteidigt. Diese Besinnung auf unsere Tradition hat insbesondere Hans-Dietrich Genscher sehr früh unterstützt. Natürlich ist das für einen jungen Politiker eine große Ehre, wenn Herr Genscher entgegen seinen sonstigen Gewohnheiten in einem Wahlkampf wieder eine wichtige Rolle spielt.


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