Zucker für die Kleinsten: Wie Hipp mit seinen Instant-Tees Eltern verschaukelt

  • Pressemitteilung der Firma foodwatch, 09.05.2012
Pressemitteilung vom: 09.05.2012 von der Firma foodwatch aus Berlin

Kurzfassung: E-Mail-Aktion: Hersteller soll Produkte aus dem Sortiment nehmen Die Verbraucherorganisation foodwatch hat dem Unternehmen Hipp Irreführung bei der Vermarktung von Instant-Tees für Kleinkinder vorgeworfen. Mit der Glaubwürdigkeit, die das ...

[foodwatch - 09.05.2012] Zucker für die Kleinsten: Wie Hipp mit seinen Instant-Tees Eltern verschaukelt


E-Mail-Aktion: Hersteller soll Produkte aus dem Sortiment nehmen

Die Verbraucherorganisation foodwatch hat dem Unternehmen Hipp Irreführung bei der Vermarktung von Instant-Tees für Kleinkinder vorgeworfen.

Mit der Glaubwürdigkeit, die das Unternehmen bei vielen Verbrauchern genießt, bewirbt der Hersteller seine Instant-Tees "Früchte", "Waldfrüchte" und "Apfel-Melisse" als "Durstlöscher", geeignet bereits für Kleinkinder ab dem 12. Lebensmonat. In seinem Ratgeber "Was und wie viel sollten Babys und Kleinkinder trinken" stellt Hipp die Produkte sogar auf eine Stufe mit Mineralwasser. Tatsächlich handelt es sich bei den Instant-Tees um Zuckergranulat, das mit Tee-Extrakt versetzt ist. Pro Tasse (200 Milliliter) enthält der fertige Tee umgerechnet rund zweieinhalb Stück Würfelzucker. Als Durstlöscher für Kinder empfehlen Experten dagegen nur ungesüßte Tees, Wasser und allenfalls noch stark verdünnte Saftschorlen. Der vom Bundesernährungsministerium geförderte aid Infodienst stuft die Getränke in die "rote" Spitze seiner Ernährungspyramide und damit als Süßigkeit ein, die nur selten und in geringen Mengen verzehrt werden sollte – das disqualifiziert sie als Durstlöscher.

foodwatch startete heute auf www.abgespeist.de, dem Internetportal gegen Etikettenschwindel, eine E-Mail-Aktion an Hipp. Dabei können Verbraucher das Unternehmen auffordern, die zuckrigen Instant-Tees für Kleinkinder aus dem Sortiment zu nehmen.

"Hipps Werbestrategie steht nicht nur im Gegensatz zu allen gängigen Empfehlungen für Kinderernährung, sie passt auch ganz und gar nicht zu den so offensiv vorgetragenen Verantwortungsbekundungen des Unternehmenschefs", erklärt Anne Markwardt von foodwatch. "Gezuckerte Tees für Kleinkinder sind so überflüssig wie ein fünftes Rad am Kinderwagen. Die Alternative ist so simpel: Man nehme einen Teebeutel und gieße ihn mit kochendem Wasser auf."

Unternehmenschef Claus Hipp verbürgt sich in der Firmenwerbung "mit seinem Namen" dafür, "gesunde" und "kindgerechte" Lebensmittel herzustellen und bekennt sich zur "großen Verantwortung" als Hersteller von Babynahrung. Seine Instant-Tees auf Zuckergranulat-Basis bezeichnet Hipp jedoch als "erfrischende und aromatische Durstlöscher" und empfiehlt sie ab dem 12. Lebensmonat (bis vor kurzem noch bereits ab dem 8. Lebensmonat). Das Granulat besteht zu 94 Prozent aus verschiedenen Zuckerarten und soll mit Wasser vermischt werden. Der fertige Tee enthält (bei Berücksichtigung der Zubereitungsempfehlung von Hipp) 7,6 Gramm Zucker pro 200-Milliliter-Tasse.


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