Luchs 'Tessa': Giftmischer unterwegs

  • Pressemitteilung der Firma WWF - World Wide Fund For Nature, 04.04.2012
Pressemitteilung vom: 04.04.2012 von der Firma WWF - World Wide Fund For Nature aus Frankfurt

Kurzfassung: Giftanschlag gefährdet auch Menschenleben: Gregor Louisoder Umweltstiftung und WWF erhöhen Belohnung um 10.000 Euro Letzte Aufnahme aus Fotofalle. * Pressebilder und Kamerafallenaufnahmen: Jürgen Matijevic, WWF, Tel. 069-79 144 152 ...

[WWF - World Wide Fund For Nature - 04.04.2012] Luchs "Tessa": Giftmischer unterwegs


Giftanschlag gefährdet auch Menschenleben: Gregor Louisoder Umweltstiftung und WWF erhöhen Belohnung um 10.000 Euro

Letzte Aufnahme aus Fotofalle.

* Pressebilder und Kamerafallenaufnahmen: Jürgen Matijevic, WWF, Tel. 069-79 144 152

Berlin/München, 04. April 2012 Die Gregor Louisoder Umweltstiftung und die Umweltschutzorganisation WWF haben im Fall der vergifteten Luchsdame Tessa im Bayerischen Wald die ausgelobte Belohnung für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, um weitere 10.000 Euro erhöht. Angesichts der gefährlichen Dreistigkeit des Täters sei jeder Hinweis aus der Bevölkerung, der zur Ergreifung des Wilderers führe, extrem wertvoll, so die Umweltverbände in einer gemeinsamen Presseerklärung.

"Der Fall Tessa zeigt, dass manche Menschen in blinder und fanatischer Abneigung gegenüber Luchs oder Wolf selbst vor einer Gefährdung von Menschenleben nicht zurückschrecken", warnt Dr. Christine Miller, Leiterin des WWF Büros "Große Beutegreifer in Bayern". Die Vergiftung durch einen mit Neurotoxin-Kontaktgift präparierten Reh-Kadaver stelle eine neue Eskalationsstufe der Wilderei dar. Die hochtoxische Substanz wirke schon bei bloßer Berührung. Das Reh lag in unmittelbarer Nähe einer Siedlung. So hätten sich folglich auch spielende Kinder unfreiwillig vergiften können. Auch der Revierpächter sei in Gefahr gebracht worden, da er das verendete Reh womöglich angefasst hätte, um es zu entsorgen oder zu untersuchen.

Für WWF und die Gregor Louisoder Umweltstiftung hat der Fall Tessa landesweite Signalwirkung beim Kampf gegen die illegale Tötungen von gefährdeten Tierarten in Deutschland. "Immer wieder verschwinden vor allem Luchse und Wölfe spurlos. Wir konnten bisher nur spekulieren, was mit dem Nachwuchs geschah. Tessa ist ein trauriger Präzedenzfall", so Claus Obermeier, Vorstand der Gregor Louisoder Umweltstiftung. Tessa sei einer der ersten überhaupt nachgewiesenen Fälle von Wilderei auf Luchse in Deutschland. Auf das mutwillige und absichtliche Töten eines Luchses stehen bis zu fünf Jahren Freiheitsentzug. Die Nationalparkverwaltung hat dementsprechend bei der Staatsanwaltschaft Deggendorf Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Die Verbände fordern für die Zukunft in solchen Fällen Spurensicherung und Ermittlungen durch entsprechend ausgebildete und sachkundige Beamte des Landeskriminalamtes nach österreichischem Vorbild.

Anlässlich ihres unnatürlichen Todes wurden außerdem die letzten lebenden Aufnahmen von Luchs-Dame Tessa (gemeinsam mit ihrem Nachwuchs) veröffentlicht. Sie entstanden im Rahmen eines vom WWF mitfinanzierten Fotofallen-Monitoring des Nationalparks Bayerischer Wald.


Weitere Informationen: Roland Gramling, Pressestelle, WWF Deutschland, 030/311 777 425

Ansprechpartner Bayern: Dr. Christine Miller, Projektbüro Große Beutegreifer Bayern", Tel.: 08025 993 9934, Mobil: 0151 18854841

Über WWF - World Wide Fund For Nature:
Der World Wide Fund for Nature (WWF) ist eine der größten unabhängigen Naturschutzorganisationen der Welt und konzentriert seine Arbeit auf drei Großlebensräume: Meere & Küsten, Binnenland-Feuchtgebiete und Wälder. Er wurde 1961 (damals als World Wildlife Fund) in der Schweiz gegründet und verfügt über ein globales Netzwerk von 26 nationalen und fünf assoziierten Organisationen sowie 22 Programmbüros. Weltweit unterstützen ihn rund fünf Millionen Förderer. Der WWF handelt im Auftrag der Natur nach dem Prinzip »Naturschutz für und mit Menschen«.
Die Umweltstiftung WWF Deutschland wurde 1963 als gemeinnützige, unabhängige und überparteiliche Stiftung gegründet.
Naturschutz war damals für viele noch ein Fremdwort. Heute ist die Umweltstiftung mit 284.000 Förderern (Stand 2004) eine der größten privaten Non-Profit-Organisationen des Landes.
Die meisten Projekte des WWF Deutschland –seit 1963 waren es über 2.100 – sind erfolgreich verlaufen.
Im Jahr 2004 war der WWF Deutschland in 48 internationalen und 30 nationalen Naturschutzprojekten aktiv – von der Bewahrung der Tropenwälder in Indonesien und Zentralafrika über den Schutz der mittleren Elbe bis zur politischen Lobbyarbeit in Berlin und Brüssel. 19,3 Millionen Euro flossen 2004 in die Naturschutzarbeit.

Firmenkontakt:
Weitere Informationen: Roland Gramling, Pressestelle, WWF Deutschland, 030/311 777 425

Ansprechpartner Bayern: Dr. Christine Miller, Projektbüro Große Beutegreifer Bayern

Die Pressemeldung "Luchs 'Tessa': Giftmischer unterwegs" unterliegt dem Urheberrecht der pressrelations GmbH. Jegliche Verwendung dieses Textes, auch auszugsweise, erfordert die vorherige schriftliche Erlaubnis des Autors. Autor der Pressemeldung "Luchs 'Tessa': Giftmischer unterwegs" ist WWF - World Wide Fund For Nature.