NABU und BfN legen erste Ergebnisse eines E E zur naturschutzfachlichen Aufwertung von Kurzumtriebsplantagen vor

  • Pressemitteilung der Firma NABU - Naturschutzbund Deutschland, 03.04.2012
Pressemitteilung vom: 03.04.2012 von der Firma NABU - Naturschutzbund Deutschland aus Bonn

Kurzfassung: Berlin / Bonn – Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Nachfrage nach Holz für die Strom- und Wärmeproduktion hat der NABU die Voruntersuchung eines vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) geförderten Erprobungs- und Entwicklungsvorhabens (EE) zur ...

[NABU - Naturschutzbund Deutschland - 03.04.2012] NABU und BfN legen erste Ergebnisse eines E
E zur naturschutzfachlichen Aufwertung von Kurzumtriebsplantagen vor


Berlin / Bonn – Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Nachfrage nach Holz für die Strom- und Wärmeproduktion hat der NABU die Voruntersuchung eines vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) geförderten Erprobungs- und Entwicklungsvorhabens (E
E) zur naturschutzfachlichen Aufwertung von Plantagen mit schnellwachsenden Hölzern abgeschlossen.

"Aus Sicht des Naturschutzes bieten Kurzumtriebsplantagen aus Pappeln oder Weiden gute Chancen, da sie hochwertiger und umweltverträglicher einzuschätzen sind als intensiv genutzte Ackerkulturen", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Wichtig sei allerdings, dass "sensible Flächen wie feuchtes Grünland oder Wiesenbrütergebiete gemieden und vielfältige Alters- und Randstrukturen geschaffen werden", so Tschimpke weiter. Die zusammen mit dem Planungsbüro Bosch
Partner erarbeitete Voruntersuchung des E
E zeigt am Beispiel bestehender Plantagen in drei Modellregionen Maßnahmen auf, wie Naturschutzbelange bei der Anlage und Bewirtschaftung der Flächen besser berücksichtigt werden können. Betrachtet wurden sowohl verschiedene Standortbedingungen als auch unterschiedlich anspruchsvolle naturschutzfachliche Anforderungen. So konnte die Voruntersuchung zeigen, dass unregelmäßige Strukturen mit Bestandslücken, die Anpflanzung von verschiedenen Weiden- oder Pappelsorten, die abschnittsweise erfolgende Holzernte oder die Anlage von Blühstreifen das Potenzial haben, Kurzumtriebsplantagen naturschutzfachlich aufzuwerten.

Nach Ansicht des NABU und des BfN kann die Tier- und Pflanzenwelt auf einer Kurzumtriebsplantage gegenüber den Mais- und Rapsanbauflächen von der längeren Bodenruhe, dem geringeren Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln sowie den geringeren Störungen profitieren.

Insbesondere in ausgeräumten Ackerbauregionen kann die Anlage solcher Flächen positive Auswirkungen auf Natur und Umwelt haben. Wie alle großflächig angebauten Monokulturen könnten Energieholzplantagen jedoch auch dazu beitragen, dass Landschaften eintönig sowie arten- und strukturarm werden. Nicht zuletzt aufgrund der gegenüber der Bioenergie zunehmend kritischen Öffentlichkeit müssen negative Konsequenzen für Klima, Wasserhaushalt und Artenvielfalt dringend vermieden werden.

"Wenn es gelingt, konkrete Empfehlungen in die Förderpolitik und in künftige Anbaustrategien für Kurzumtriebsplantagen zu integrieren, könnten zahlreiche Synergieeffekte zwischen Klima- und Naturschutz genutzt sowie ein naturschutzverträglicher Ausbau der Erneuerbaren Energien in diesem Bereich erreicht werden", so BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel.


Für Rückfragen:
Florian Schöne, NABU-Agrarexperte, Tel. 0172-5966097

Die durch das Bundesamt für Naturschutz aus Mitteln des Bundesumweltministeriums geförderte Studie ist unter www.NABU.de erhältlich.

Über NABU - Naturschutzbund Deutschland:
Der Naturschutzbund Deutschland e.V. - NABU - möchte Menschen dafür begeistern, sich durch gemeinschaftliches Handeln für die Natur einzusetzen. Wir wollen, dass auch kommende Generationen eine Erde vorfinden, die lebenswert ist, die über eine große Vielfalt an Lebensräumen und Arten, sowie über gute Luft, sauberes Wasser, gesunde Böden und ein Höchstmaß an endlichen Ressourcen verfügt.
Mehr als 390.000 NABU-Mitglieder setzen sich für die Natur ein - als aktive Umweltschützer oder engagierte Förderer. Sie sind in rund 1.500 lokalen Kreisverbänden und Ortsgruppen in ganz Deutschland organisiert und vornehmlich ehrenamtlich tätig.

Firmenkontakt:
Für Rückfragen:
Florian Schöne, NABU-Agrarexperte, Tel. 0172-5966097

Die Pressemeldung "NABU und BfN legen erste Ergebnisse eines E E zur naturschutzfachlichen Aufwertung von Kurzumtriebsplantagen vor" unterliegt dem Urheberrecht der pressrelations GmbH. Jegliche Verwendung dieses Textes, auch auszugsweise, erfordert die vorherige schriftliche Erlaubnis des Autors. Autor der Pressemeldung "NABU und BfN legen erste Ergebnisse eines E E zur naturschutzfachlichen Aufwertung von Kurzumtriebsplantagen vor" ist NABU - Naturschutzbund Deutschland.