Energiewende erfordert Durchbruch bei Effizienzmaßnahmen. BUND legt 7-Punkte-Programm zum Energiesparen vor

  • Pressemitteilung der Firma Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), 15.03.2012
Pressemitteilung vom: 15.03.2012 von der Firma Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) aus Berlin

Kurzfassung: Energiewende erfordert Durchbruch bei Effizienzmaßnahmen BUND legt 7-Punkte-Programm zum Energiesparen vor Berlin: Das Ziel der Bundesregierung, in Deutschland bis 2020 rund 20 Prozent des Energieverbrauchs einzusparen, wird nach Einschätzung ...

[Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) - 15.03.2012] Energiewende erfordert Durchbruch bei Effizienzmaßnahmen


BUND legt 7-Punkte-Programm zum Energiesparen vor

Berlin: Das Ziel der Bundesregierung, in Deutschland bis 2020 rund 20 Prozent des Energieverbrauchs einzusparen, wird nach Einschätzung des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) deutlich verfehlt. Eine der wichtigsten Ursachen dafür sei der nach wie vor zu hohe Stromverbrauch in Industrie und Haushalten. Um vorhandene Reserven zur Senkung des Stromverbrauchs in Deutschland zu mobilisieren, veröffentlichte der BUND ein sieben Punkte umfassendes Programm zur Steigerung der Energieeffizienz. Das Programm soll Industrie, Gewerbe und Verbraucher motivieren, bei Neuanschaffungen die jeweils sparsamsten Geräte einzusetzen. Der Stromverbrauch der Geräte sollte über ihre gesamte Lebensdauer ausgewiesen werden. In Industriebetrieben sollen Stromfresser ausgetauscht und einkommensschwache Haushalte bei der Anschaffung besonders sparsamer Geräte unterstützt werden. Nach dem sogenannten "Top-Runner-Ansatz" sollen die effizientesten Elektrogeräte zum Standard werden.

"Bisher wird im Stromsektor die erforderliche Verbrauchsreduzierung deutlich verfehlt. Wenn hier nicht nachgelegt wird, scheitert die Energiewende insgesamt. Neue Effizienztechnologien schaffen neue Exportmärkte und bis zu 200000 neue Arbeitsplätze. Allein dies sollte Motivation genug sein, um endlich ein Top-Runner-Programm aufzulegen", sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger.

Die vor drei Wochen zwischen Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler und Umweltminister Norbert Röttgen vereinbarte deutsche Position zur EU-Effizienzrichtlinie trage nicht dazu bei, den Energieverbrauch deutlich zu senken, sagte Weiger. Nach monatelangem Streit hatten Rösler und Röttgen vereinbart, es jedem EU-Land selbst zu überlassen, wie es den Energieverbrauch senkt. Entgegen den Plänen der EU-Kommission sollen außerdem die Energieversorger nicht verpflichtet werden, bei ihren Kunden Maßnahmen zur Minderung des Energieverbrauchs um jährlich 1,5 Prozent zu fördern. "Allein in Deutschland wäre es damit möglich gewesen, pro Jahr rund sieben Milliarden Euro bei Energieimporten einzusparen", sagte Weiger. "Dazu ist jedoch eine wirksame und mit verbindlichen Maßnahmen unterlegte Richtlinie zur Steigerung der Energieeffizienz erforderlich", so der BUND-Vorsitzende.

Die Bundesregierung müsse verstärkt auf EU-Kommissar Günther Oettinger einwirken, auf EU-Ebene ebenfalls ein umfassendes Top-Runner-Programm einzuführen, sagte Weiger. Nationale Maßnahmen zur Durchsetzung der energieeffizientesten Geräte könnten dies unterstützen.

Martin Pehnt, Energieexperte vom ifeu-Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg: "Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesumweltminister Norbert Röttgen betonen immer wieder die Bedeutung eines Top-Runner-Programms und bezeichnen es als Voraussetzung für eine erfolgreiche Energiewende. Zwischen dieser Rhetorik und dem politischen Handeln klafft jedoch eine riesige Lücke. Deutschland braucht endlich ein Top-Runner-Programm, das den Markt für energieeffiziente Techniken deutlich ankurbelt und den Stromverbrauch um zehn Prozent im Vergleich zu 2008 verringert. Das hat sich die Bundesregierung vorgenommen und das sollte sie auch umsetzen."

Die BUND-Studie zum Top-Runner-Programm mit dem Maßnahmenpaket zur Steigerung der Energieeffizienz finden Sie im Internet unter: www.bund.net/fileadmin/bundnet/publikationen/energie/20120314_klima_energie_toprunner_studie.pdf




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