Nashorn-Jäger in Deutschland unterwegs

  • Pressemitteilung der Firma WWF - World Wide Fund For Nature, 24.02.2012
Pressemitteilung vom: 24.02.2012 von der Firma WWF - World Wide Fund For Nature aus Frankfurt

Kurzfassung: Diebe "enthornen" Präparat in Offenburger Museum / Illegale Nachfrage steigt: WWF warnt vor "Zuspitzung der Wilderei-Krise". * Interviews: Volker Homes, Leiter Artenschutz und TRAFFIC, WWF Deutschland, Tel. 0151/18854939, volker.homes@wwf.de * ...

[WWF - World Wide Fund For Nature - 24.02.2012] Nashorn-Jäger in Deutschland unterwegs


Diebe "enthornen" Präparat in Offenburger Museum / Illegale Nachfrage steigt: WWF warnt vor "Zuspitzung der Wilderei-Krise".

* Interviews: Volker Homes, Leiter Artenschutz und TRAFFIC, WWF Deutschland, Tel. 0151/18854939, volker.homes@wwf.de
* Pressebilder und Footage bei Roland Gramling, WWF Deutschland, 030-311 777 425

Berlin, 24. Februar 2012 Eine mindestens vierköpfige Bande hat nach Polizeiangaben in einem Offenburger Museum einen präparierten Rhinozeros-Kopf mit dem Vorschlaghammer "enthornt". Nach Information der Behörden konnten die Diebe mit zwei Hörnern, deren Schwarzmarktwert auf mehrere 10.000 Euro geschätzt wird, unerkannt entkommen. In jüngster Vergangenheit wurden immer wieder aus europäischen Zoos und Museen ähnliche Diebstähle gemeldet. Auch das Museum in Offenburg sei bereits zum zweiten Mal Opfer einer Diebesband.

"Wenn jetzt sogar in Europa Jagd auf Nashörner gemacht wird, ist es leicht vorstellbar, welcher Überlebenskampf gerade in den afrikanischen Savannen tobt", warnt Volker Homes, Leiter Artenschutz beim WWF Deutschland. So wurden nach offiziellen Angaben innerhalb des vergangenen Jahres allein in Südafrika 448 Nashörnern illegal getötet, darunter 19 der vom Aussterben bedrohten Spitzmaulnashörner. Mehr als die Hälfte der Abschüsse ereignete sich nach WWF-Informationen in dem weltweit bekannten Krüger-Nationalpark. Damit setze sich ein erschreckender Trend fort, so der WWF. Während 2009 in Südafrika nur etwa 120 Nashörner gewildert worden sind, waren es 2010 bereits fast dreimal so viele.

Für die Zunahme der Wilderei und die Diebstähle in Museen macht der WWF die steigende, illegale Nachfrage auf dem asiatischen Markt verantwortlich. Nashorn gilt vor allem in der aufstrebenden vietnamesischen Elite als Glücksbringer und Wundermittel gegen Krebs. Dieser Aberglaube hält sich hartnäckig, obwohl Experten der Traditionellen Asiatischen Medizin (TCM) diesen Produkten gegen Krebs keinerlei Wirkung attestieren.

Seit Ende 2011 siedelt der WWF Nashörner aus von der Wilderei betroffenen Regionen in sicherere Gebiete um. "Die Beine himmelwärts an einem Seil baumelnd, die Augen verbunden, und das Ganze in luftiger Höhe, mehrere hundert Meter über dem Erdboden. So sieht es aus, wenn Nashörner umziehen", beschreibt Homes die aufwendige Prozedur. Mit Hilfe eines Militärhubschraubers organisierte der WWF im vergangenen November den Umzug für gleich 19 Dickhäuter.


Weitere Informationen: Roland Gramling, Pressestelle, WWF Deutschland, 030/311 777 425

Über WWF - World Wide Fund For Nature:
Der World Wide Fund for Nature (WWF) ist eine der größten unabhängigen Naturschutzorganisationen der Welt und konzentriert seine Arbeit auf drei Großlebensräume: Meere & Küsten, Binnenland-Feuchtgebiete und Wälder. Er wurde 1961 (damals als World Wildlife Fund) in der Schweiz gegründet und verfügt über ein globales Netzwerk von 26 nationalen und fünf assoziierten Organisationen sowie 22 Programmbüros. Weltweit unterstützen ihn rund fünf Millionen Förderer. Der WWF handelt im Auftrag der Natur nach dem Prinzip »Naturschutz für und mit Menschen«.
Die Umweltstiftung WWF Deutschland wurde 1963 als gemeinnützige, unabhängige und überparteiliche Stiftung gegründet.
Naturschutz war damals für viele noch ein Fremdwort. Heute ist die Umweltstiftung mit 284.000 Förderern (Stand 2004) eine der größten privaten Non-Profit-Organisationen des Landes.
Die meisten Projekte des WWF Deutschland –seit 1963 waren es über 2.100 – sind erfolgreich verlaufen.
Im Jahr 2004 war der WWF Deutschland in 48 internationalen und 30 nationalen Naturschutzprojekten aktiv – von der Bewahrung der Tropenwälder in Indonesien und Zentralafrika über den Schutz der mittleren Elbe bis zur politischen Lobbyarbeit in Berlin und Brüssel. 19,3 Millionen Euro flossen 2004 in die Naturschutzarbeit.

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Weitere Informationen: Roland Gramling, Pressestelle, WWF Deutschland, 030/311 777 425

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