Wie kehren Fischotter und Co zurück an die Ems?

  • Pressemitteilung der Firma WWF - World Wide Fund For Nature, 13.02.2012
Pressemitteilung vom: 13.02.2012 von der Firma WWF - World Wide Fund For Nature aus Frankfurt

Kurzfassung: Umweltverbände stellen Renaturierungsvorschläge für die Unterems zur Diskussion Leer/Hannover/Hamburg - Am vergangenen Samstag haben BUND, NABU und WWF in Leer rund 35 Teilnehmern aus regionalen Umweltverbänden aus Deutschland und den ...

[WWF - World Wide Fund For Nature - 13.02.2012] Wie kehren Fischotter und Co zurück an die Ems?


Umweltverbände stellen Renaturierungsvorschläge für die Unterems zur Diskussion

Leer/Hannover/Hamburg - Am vergangenen Samstag haben BUND, NABU und WWF in Leer rund 35 Teilnehmern aus regionalen Umweltverbänden aus Deutschland und den Niederlanden sowie Vertretern von Ämtern und Behörden Szenarien zur Renaturierung der Unterems zur Diskussion gestellt. Ziel aller Vorschläge ist es, die stark beeinträchtigte Unterems zu einer ökologisch intakten Flusslandschaft zu entwickeln und Lebensräume für charakteristische, aber längst verdrängte Arten wiederherzustellen. "Aus ökologischer Sicht ist die Ems heute verarmt", sagt Elke Meier vom NABU. "Wir wollen die Ems wieder zu einem lebendigen Fluss machen, wo sich Störe, Fischotter und sogar Seeadler wieder ansiedeln und vermehren können."Im Rahmen des gemeinsamen Projekts "Perspektive Lebendige Unterems" haben die drei Umweltverbände einen "Werkzeugkasten" von geeigneten Umweltschutzmaßnahmen entwickelt, die entlang der Unterems zwischen Emden und Bollingerfähr für mehr Leben im Fluss sorgen können. Dazu zählen die Anlage von binnendeichs gelegenen Tidepoldern, die Schaffung von Platz für flusstypische Lebensräume durch die Rückverlegung des Deiches, die Revitalisierung von Nebenrinnen und Flussläufen, die Öffnung oder der Rückbau von Sommerdeichen, die Extensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung im tideoffenen Vorland, die Entwicklung von Röhrichten, Auwäldern und Flachwasserzonen im Vorland und die Verbesserung der Durchgängigkeit an Sielen und Schöpfwerken. "Basis für das Leben in der Ems ist ausreichend Sauerstoff", stellte Vera Konermann, Gewässerreferentin des BUND, fest. Im Projekt wurde geprüft in welchem Umfang die Renaturierungsszenarien einen Beitrag zur Lösung der Sauerstoffprobleme leisten können. "Es ist deutlich geworden, dass eine lebendige Ems Platz braucht," fasste Beatrice Claus vom WWF die Diskussionsergebnisse zusammen und kündigte an, dass die vielfältigen Anregungen zu den Renaturierungsvorschlägen geprüft und bei der Weiterentwicklung der Szenarien berücksichtigt werden. Im September soll dann das fertige Renaturierungskonzept der interessierten Öffentlichkeit erneut vor- und zur Diskussion gestellt werden.Grund für die Planung der Umweltschutzszenarien ist der alarmierende Zustand der Unterems. Die Flussausbauten und kontinuierlichen Baggerarbeiten zur Überführung von Kreuzfahrtschiffen der Meyer Werft über die Ems in den Dollart haben dazu geführt, dass die Ems mittlerweile mit starkem Schlickeintrag durch die Gezeiten und vor allem im Sommer mit extrem niedrigen Sauerstoffwerten kämpft. Dadurch sind wertvolle Lebensräume wie Auenwälder, strömungsarme Flachwasserzonen und dichte Röhrichtgürtel verloren gegangen.Bis 2013 entwickeln die Umweltverbände gemeinsam mit der TU Berlin Möglichkeiten zur Renaturierung der Unterems, wobei der Dialog mit regionalen Natur- und Umweltschützern ein wichtiger Projekt-Baustein ist. Ziel der Umweltverbände ist es, dass die Unterems ganzjährig wieder ein Lebensraum für die charakteristischen Tierarten der Flussmündungen wird. Dazu zählen Fische wie der Atlantische Stör, die Finte und der Nordseeschnäpel. Aber auch der Fischotter und der imposante Seeadler sollen sich wieder ansiedeln und vermehren können. Ihr Lebensraum besteht aus weitläufige Auenwäldern, strömungsarmen Flachwasserzonen und dichten Röhrichtgürteln, wo sie reiche Nahrung finden. Dort sind auch weitere Vogelarten wie der Pirol und die Beutelmeise anzutreffen.Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Sanierung der Unterems und die Wiederherstellung ihrer natürlichen Lebensraumfunktionen ist die zügige und umfassende Umsetzung Europäischer Maßgaben zum Umweltschutz wie der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie und der Wasserrahmenrichtlinie.


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Über WWF - World Wide Fund For Nature:
Der World Wide Fund for Nature (WWF) ist eine der größten unabhängigen Naturschutzorganisationen der Welt und konzentriert seine Arbeit auf drei Großlebensräume: Meere & Küsten, Binnenland-Feuchtgebiete und Wälder. Er wurde 1961 (damals als World Wildlife Fund) in der Schweiz gegründet und verfügt über ein globales Netzwerk von 26 nationalen und fünf assoziierten Organisationen sowie 22 Programmbüros. Weltweit unterstützen ihn rund fünf Millionen Förderer. Der WWF handelt im Auftrag der Natur nach dem Prinzip »Naturschutz für und mit Menschen«.
Die Umweltstiftung WWF Deutschland wurde 1963 als gemeinnützige, unabhängige und überparteiliche Stiftung gegründet.
Naturschutz war damals für viele noch ein Fremdwort. Heute ist die Umweltstiftung mit 284.000 Förderern (Stand 2004) eine der größten privaten Non-Profit-Organisationen des Landes.
Die meisten Projekte des WWF Deutschland –seit 1963 waren es über 2.100 – sind erfolgreich verlaufen.
Im Jahr 2004 war der WWF Deutschland in 48 internationalen und 30 nationalen Naturschutzprojekten aktiv – von der Bewahrung der Tropenwälder in Indonesien und Zentralafrika über den Schutz der mittleren Elbe bis zur politischen Lobbyarbeit in Berlin und Brüssel. 19,3 Millionen Euro flossen 2004 in die Naturschutzarbeit.

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