Angriff auf Wale unter falscher Flagge

  • Pressemitteilung der Firma WWF - World Wide Fund For Nature, 23.01.2012
Pressemitteilung vom: 23.01.2012 von der Firma WWF - World Wide Fund For Nature aus Frankfurt

Kurzfassung: WWF und WDCS: Deutsche Forscher gefährden Wale mit riskanten Lärmexperimenten Hamburg, 23.01.2011 - Forscher des Alfred Wegener Institut für Polarforschung führen derzeit riskante Lärmexperimente in der Antarktis durch. Die Versuche werden ...

[WWF - World Wide Fund For Nature - 23.01.2012] Angriff auf Wale unter falscher Flagge


WWF und WDCS: Deutsche Forscher gefährden Wale mit riskanten Lärmexperimenten

Hamburg, 23.01.2011 - Forscher des Alfred Wegener Institut für Polarforschung führen derzeit riskante Lärmexperimente in der Antarktis durch. Die Versuche werden von WDCS und WWF scharf kritisiert. "Der Höllenlärm unter Wasser wird Kilometer weit übertragen und kann bei Walen und Robben massive Gehörschäden verursachen", warnt Stephan Lutter, Meeresschutzreferent beim WWF Deutschland. Gerade Wale seien auf ein intaktes Gehör für Nahrungssuche Paarung und Kommunikation angewiesen. Unterwasserlärm gelte als eine mögliche Ursache für die immer wieder beobachteten Strandungen von Meeressäugern.

Nachdem das Umweltbundesamt als zuständige deutsche Behörde die Genehmigung für die Untersuchungen des Alfred Wegener Instituts verweigert hatte, werden diese derzeit von einem russischen Kooperationspartner durchgeführt. Bei den umstrittenen Untersuchungen handelt es sich um so genannte seismische Explorationen. Mit "Airguns", einer Art Schallkanone, werden Explosionen mit extrem lauten Schallwellen von bis zu 260 Dezibel erzeugt. Der Schalldruck ist -vorsichtig geschätzt- mehr als 10.000 mal so groß wie der eines Presslufthammers in einem Meter Abstand. Die Schallwellen wandern durch das Wasser und schallen mehrere Kilometer tief in den Boden. Die Echos geben Aufschluss über die Bodenstruktur und beispielsweise über Erdöl- und Gasvorkommen.

"Der Konflikt zwischen dem Umweltbundesamt und dem Alfred Wegener Institut besteht bereits seit Inkrafttreten des Gesetzes zur Ausführung des Antarktis-Vertrag 1998", berichtet Karsten Brensing vom WDCS. Er wertet das Verhalten des Polarforschungsinstituts als "skandalös". Das Alfred Wegener Institut habe zugesagt, auf die besonders gefährlichen großvolumigen "Airguns" zu verzichten. Sattdessen werden die Experimente mit einer russischen Genehmigung unter "falscher Flagge" ausgeführt. "Mit diesem Wortbruch untergräbt das Institut internationale Umweltschutzbemühungen. Wie soll Umweltschutz glaubhaft vermittelt werden, wenn eine staatliche Stelle die andere austrickst?", kritisiert der Bioakustiker und Meeresbiologe Dr. Karsten Brensing von der WDCS.


Weitere Informationen:

Stephan Lutter, WWF Deutschland, Fachbereich Meere und Küsten Tel: 040-530 200 322.
Britta König, Pressestelle, WWF Deutschland, 040-530 200 188;

Dr. Karsten Brensing: WDCS Conservation Manager, E-Mail: karsten.brensing@wdcs.org Tel: 0176 2267 5679, Laura Döhing, Pressesstelle WDCS Deutschland, E-Mail: lau-ra.doehring@wdcs.org

Über WWF - World Wide Fund For Nature:
Der World Wide Fund for Nature (WWF) ist eine der größten unabhängigen Naturschutzorganisationen der Welt und konzentriert seine Arbeit auf drei Großlebensräume: Meere & Küsten, Binnenland-Feuchtgebiete und Wälder. Er wurde 1961 (damals als World Wildlife Fund) in der Schweiz gegründet und verfügt über ein globales Netzwerk von 26 nationalen und fünf assoziierten Organisationen sowie 22 Programmbüros. Weltweit unterstützen ihn rund fünf Millionen Förderer. Der WWF handelt im Auftrag der Natur nach dem Prinzip »Naturschutz für und mit Menschen«.
Die Umweltstiftung WWF Deutschland wurde 1963 als gemeinnützige, unabhängige und überparteiliche Stiftung gegründet.
Naturschutz war damals für viele noch ein Fremdwort. Heute ist die Umweltstiftung mit 284.000 Förderern (Stand 2004) eine der größten privaten Non-Profit-Organisationen des Landes.
Die meisten Projekte des WWF Deutschland –seit 1963 waren es über 2.100 – sind erfolgreich verlaufen.
Im Jahr 2004 war der WWF Deutschland in 48 internationalen und 30 nationalen Naturschutzprojekten aktiv – von der Bewahrung der Tropenwälder in Indonesien und Zentralafrika über den Schutz der mittleren Elbe bis zur politischen Lobbyarbeit in Berlin und Brüssel. 19,3 Millionen Euro flossen 2004 in die Naturschutzarbeit.

Firmenkontakt:
Stephan Lutter, WWF Deutschland, Fachbereich Meere und Küsten Tel: 040-530 200 322.
Britta König, Pressestelle, WWF Deutschland, 040-530 200 188;

Dr. Karsten Brensing: WDCS Conservation Manager, E-Mail: karsten.brensing@wdcs.org Tel: 0176 2267 5679, Laura Döhing, Pressesstelle WDCS Deutschland, E-Mail: lau-ra.doehring@wdcs.org

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