Überführung der Disney Fantasy

  • Pressemitteilung der Firma WWF - World Wide Fund For Nature, 19.01.2012
Pressemitteilung vom: 19.01.2012 von der Firma WWF - World Wide Fund For Nature aus Frankfurt

Kurzfassung: "Klage gegen Ausweisung der Ems als FFH-Gebiet endlich fallen lassen!" Hamburg, Hannover, Papenburg - Anlässlich der Überführung der "Disney Fantasy" von Papenburg nach Emden weisen BUND, NABU und WWF auf die hohen ökonomischen und ...

[WWF - World Wide Fund For Nature - 19.01.2012] Überführung der Disney Fantasy


"Klage gegen Ausweisung der Ems als FFH-Gebiet endlich fallen lassen!"

Hamburg, Hannover, Papenburg - Anlässlich der Überführung der "Disney Fantasy" von Papenburg nach Emden weisen BUND, NABU und WWF auf die hohen ökonomischen und ökologischen Folgekosten hin, die die Überführungen nur weniger Kreuzfahrtschiffe verursachen.

Während die Steuerzahler für jedes Schiff durchschnittlich rund zehn Millionen Euro für die Baggerung von ca. einer Million Kubikmeter Schlick und den Stauvorgang aufbringen müssen, bezahlt die Ems diese Maßnahmen mit "ihrem Leben":

Durch Flussausbauten und fortwährende Baggerungen in den letzten Jahrzehnten ist die Unterems heute über weite Strecken ein nahezu lebloses Gewässer. Die Ems erstickt im Schlick, im Sommer können Fische in vielen Abschnitten nicht mehr leben. Typische Lebensräume wie Flachwasserzonen, Schilfröhrichte und Auwälder sind stark geschrumpft.

"Die Unterems muss dringend saniert und wieder zu einem dauerhaften Fischlebensraum werden", betont Vera Konermann, Gewässerreferentin des BUND Niedersachsen.

Während Staatskanzlei, Landesministerien, Landkreise, Werft und Umweltverbände in der Lenkungsgruppe Ems nach einer Lösung der Schlick- und Sauerstoffproblematik suchen, wird seitens der Stadt Papenburg, der Landkreise Emsland und Leer sowie der Meyer-Werft jedoch immer noch gegen die Ausweisung der Unterems als europäisches Naturschutzgebiet (FFH-Gebiet) geklagt.

"Aus Sicht der Verbände ist die anhaltende Blockadepolitik der Stadt Papenburg sowie der Landkreise Emsland und Leer und der Meyer-Werft als Klageunterstützer gegen die Ausweisung der Unterems als europäisches Naturschutzgebiet (FFH-Gebiet) unverständlich", sagte Beatrice Claus vom Internationalen WWF Zentrum für Meeresschutz in Hamburg.

"Wir fordern angesichts der eindeutigen Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes und des Verwaltungsgerichts Oldenburg die Klägerin, die Stadt Papenburg, auf, die Klage gegen die FFH-Ausweisung endlich fallen zu lassen", so Elke Meier vom NABU Niedersachsen. Mit der ‚Vorne hui – hinten pfui’ Politik würde die Region ihre Glaubwürdigkeit bei der Mitwirkung an den Renaturierungsbestrebungen aufs Spiel setzen.

Seit November 2010 arbeiten BUND, NABU und WWF gemeinsam mit der TU Berlin im Projekt "Perspektive Lebendige Unterems" an der Entwicklung von Renaturierungskonzepten und Maßnahmenvorschläge zur Renaturierung der Unterems. Ihr Ziel: eine intakte Flusslandschaft im Gleichgewicht zwischen den Interessen der Ökonomie und den Anforderungen der Ökologie.


Britta König
Pressestelle
WWF Deutschland
Tel.: 040 - 530200-318

Über WWF - World Wide Fund For Nature:
Der World Wide Fund for Nature (WWF) ist eine der größten unabhängigen Naturschutzorganisationen der Welt und konzentriert seine Arbeit auf drei Großlebensräume: Meere & Küsten, Binnenland-Feuchtgebiete und Wälder. Er wurde 1961 (damals als World Wildlife Fund) in der Schweiz gegründet und verfügt über ein globales Netzwerk von 26 nationalen und fünf assoziierten Organisationen sowie 22 Programmbüros. Weltweit unterstützen ihn rund fünf Millionen Förderer. Der WWF handelt im Auftrag der Natur nach dem Prinzip »Naturschutz für und mit Menschen«.
Die Umweltstiftung WWF Deutschland wurde 1963 als gemeinnützige, unabhängige und überparteiliche Stiftung gegründet.
Naturschutz war damals für viele noch ein Fremdwort. Heute ist die Umweltstiftung mit 284.000 Förderern (Stand 2004) eine der größten privaten Non-Profit-Organisationen des Landes.
Die meisten Projekte des WWF Deutschland –seit 1963 waren es über 2.100 – sind erfolgreich verlaufen.
Im Jahr 2004 war der WWF Deutschland in 48 internationalen und 30 nationalen Naturschutzprojekten aktiv – von der Bewahrung der Tropenwälder in Indonesien und Zentralafrika über den Schutz der mittleren Elbe bis zur politischen Lobbyarbeit in Berlin und Brüssel. 19,3 Millionen Euro flossen 2004 in die Naturschutzarbeit.

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