Polizei und Zoll zerschlagen Schleuser- und Drogenring

  • Pressemitteilung der Firma Zollkriminalamt, 18.01.2011
Pressemitteilung vom: 18.01.2011 von der Firma Zollkriminalamt aus Dresden

Kurzfassung: 17 Tatverdächtige im Raum Kassel, Berlin und Belgien festgenommen - eine Cannabis-Plantage in Belgien enttarnt Eine gemeinsame Ermittlungsgruppe von Bundespolizei und Zollfahndung, unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaften Kassel und Berlin, ...

[Zollkriminalamt - 18.01.2011] Polizei und Zoll zerschlagen Schleuser- und Drogenring


17 Tatverdächtige im Raum Kassel, Berlin und Belgien festgenommen - eine Cannabis-Plantage in Belgien enttarnt

Eine gemeinsame Ermittlungsgruppe von Bundespolizei und Zollfahndung, unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaften Kassel und Berlin, hat am 18. Januar 2011 einen international agierenden Schleuser- und Drogenring zerschlagen.

Mehrere Hundert Einsatzkräfte durchsuchten in den frühen Morgenstunden zeitgleich 61 Wohn- und Geschäftsräume in Hamburg, Berlin, Sachsen und Hessen sowie Belgien und vollstreckten 17 Haftbefehle. Bis auf den belgischen Hauptbeschuldigten ließen sich alle weiteren Personen widerstandslos festnehmen. Bei den Durchsuchungen wurden zwei Schusswaffen und Vermögenswerte in Höhe von 70.000 Euro beschlagnahmt und eine Cannabis-Plantage in Belgien enttarnt.

Der mutmaßliche Drogenlieferant und Chef der Bande sowie ein weiterer Tatverdächtiger wurden in Belgien von den dort zuständigen Polizeibehörden festgenommen. Der Bande wird die Einschleusung von Ausländern, Urkundenfälschung und die Einfuhr von annähernd 500 Kilogramm Marihuana im Wert von mindestens 2,2 Millionen Euro vorgeworfen.

Ausgangspunkt der Ermittlungen waren Erkenntnisse der Bundespolizei zu gewerbs- und bandenmäßiger Einschleusung von Ausländern sowie Urkundenfälschung. Nach ersten Ermittlungen war davon auszugehen, dass die Tatverdächtigen neben den Schleusungsstraftaten intensiv in Drogengeschäfte verstrickt waren. Wegen der Zuständigkeiten der Bundespolizei bezüglich der Schleusung einerseits und anderseits der Zollfahndung im Hinblick auf die Rauschgiftkriminalität wurde eine "Gemeinsame Ermittlungsgruppe" gegründet. Darüber hinaus sollten Sachverstand und Ressourcen gebündelt werden. Das Zollfahndungsamt Frankfurt am Main und die Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Bexbach haben im Auftrag der Staatsanwaltschaften Kassel und Berlin seit August 2010 gemeinsam ermittelt.

Neben einem Deutschen sind alle übrigen 16 Festgenommenen türkischer Herkunft. Es besteht der Verdacht, dass die Tätergruppe fast eine halbe Tonne Rauschgift aus Belgien und den Niederlanden bezogen und zu Preisen zwischen 3.000 und 5.000 Euro pro Kilogramm an Unterhändler in den Raum Kassel und Berlin lieferte. Während der laufenden Ermittlungen wurden 160 Kilogramm Marihuana sichergestellt. Neben den Kurieren für die Rauschgiftfahrten wurden Geldkuriere, Bunkerhalter und Geldeintreiber eingesetzt.

Als mutmaßlicher Chef der Bande und Lieferant der Drogen konnte ein in Belgien wohnhafter 45-jähriger Mann ermittelt werden. Gegen ihn besteht in Belgien seit Jahren der Verdacht, eine anerkannte "Größe" im Drogengeschäft zu sein. Kurz nach seiner Verhaftung konnte in Belgien eine tausend Quadratmeter große Marihuana-Plantage in einer alten Fabrikhalle ausgehoben werden. 1.200 Cannabis-Pflanzen im Wert von etwa 120.000 Euro wurden sichergestellt. Der Verkaufserlös einer Ernte hätte 300.000 Euro betragen.

Den Geldfluss aus den illegalen Geschäften soll ein 31-jähriger Mann aus Belgien organisiert haben, indem er in Kassel und Berlin Gelder eintrieb und diese persönlich nach Belgien schaffte.

Des Weiteren sollen die Tatverdächtigen schleusungswilligen Personen gefälschte Identitätspapiere für Belgien, Dänemark, Griechenland, Spanien und Rumänien angeboten haben. Für eine Garnitur dieser Fälschungen, bestehend aus Reisepass, Personalausweis und Führerschein, sollen sie 3.000 Euro verlangt haben.

Die Hauptbeschuldigten in Deutschland sind zwei 34 und 31 Jahre alte Brüder aus Kassel sowie zwei 34 und 32 Jahre alte Männer aus Berlin, alle türkischer Herkunft.

Die heute in Kassel und Berlin festgenommenen Tatverdächtigen sollen dem Haftrichter vorgeführt werden. Die in Belgien festgenommenen Beschuldigten sollen nach Deutschland ausgeliefert werden.


Herausgeber:
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Bergisch Gladbacher Straße 837
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