"…was uns heute noch heilig ist / Kreuzzüge des Mittelalters und der Neuzeit / Internationale Tagung an der Universität Hildesheim

  • Pressemitteilung der Firma Stiftung Universität Hildesheim, 07.12.2011
Pressemitteilung vom: 07.12.2011 von der Firma Stiftung Universität Hildesheim aus Hildesheim

Kurzfassung: Vom 16. bis 17. Dezember 2011 findet die internationale Tagung "Kreuzzüge des Mittelalters und der Neuzeit. Realhistorie – Geschichtskultur – Didaktik" in Hildesheim statt. Neben Wissenschaftlern aus Deutschland und England werden Experten aus ...

[Stiftung Universität Hildesheim - 07.12.2011] "…was uns heute noch heilig ist" / Kreuzzüge des Mittelalters und der Neuzeit / Internationale Tagung an der Universität Hildesheim


Vom 16. bis 17. Dezember 2011 findet die internationale Tagung "Kreuzzüge des Mittelalters und der Neuzeit. Realhistorie – Geschichtskultur – Didaktik" in Hildesheim statt. Neben Wissenschaftlern aus Deutschland und England werden Experten aus der arabischen Welt Vorträge auf der vom Institut für Geschichte der Stiftung Universität Hildesheim veranstalteten Tagung halten.

Tagungen zu den mittelalterlichen Kreuzzügen gab es bereits zuhauf. Dr. Felix Hinz vom Institut für Geschichte der Stiftung Universität Hildesheim stellt sich einem politisch brisanten Desiderat, denn eine Konferenz, die sich der These widmet, dass ‚der Westen’ heute wieder ‚Kreuzzüge’ führte, stand bislang noch aus. "Spätestens seit den Anschlägen des 11. September 2001 bezeichnen nicht nur islamistische Prediger die westlichen Interventionen in der islamischen Welt als Kreuzzüge. Man macht es sich aber etwas zu leicht, wenn man reflexartig auf diesen Vorwurf mit ‚Das ist doch Quatsch‘ reagiert", meint Hinz, der in seinem geschichtsdidaktischen Habilitationsprojekt historische Romane zu den Kreuzzügen untersucht. Neben Wissenschaftlern aus Deutschland und England werden Experten aus der arabischen Welt Vorträge halten.

"Von der ursprünglichen Idee her waren die Kreuzzüge vom Papst legitimierte bewaffnete Pilgerfahrten mit dem Ziel, die Heiligen Stätten für die Christenheit zurück zu erobern", erläutert Hinz. "Die tatsächlichen Motive waren weit vielfältiger und verschoben sich bereits im Mittelalter: Im Zuge der Aufklärung wurde die Rolle der Religion zunehmend von säkular aufgefassten Ideologien und Werten abgelöst – die sich heute um die zweifellos vieldeutigen Konzepte Freiheit, Menschenrechte und Demokratie drehen. Das sind Ideen, für die der Westen sich heute in seiner Interpretation universale Gültigkeit wünscht. Letztlich geht es doch darum, was uns heute noch ‚heilig’ ist, in welcher Form wir uns dafür einsetzen wollen und wie dies von anderen wahrgenommen wird."

Inwieweit der Westen seine Interpretation dieser Werte beispielsweise der arabischen Welt vermitteln bzw. auferlegen kann und was von den militärischen Interventionen im Zusammenhang mit dem "Arabischen Frühling" zu halten ist, sind aktuell viel diskutierte Fragen. Experten aus islamischen Ländern für die Tagung zu gewinnen, war nicht einfach. Über Historiker-Kollegen aus London ist es Hinz gelungen, mit Wissenschaftlern aus Qatar in Kontakt zu treten. Prof. Dr. Taef el-
Azhari, Universität Qatar, wird in seinem Vortrag an die unterschiedlichen Vorstellungen vom Westen, die in Kairo und auf der arabischen Halbinsel vorherrschen, heranführen. Er untersucht, wie die junge arabische vom Internet geprägte Generation mit dem Thema "Kreuzzüge" umgeht und stellt den Anschluss an die aktuellen politischen Bewegungen in der arabischen Welt her. Prof. Dr.

Mazhar Ahmad Al-Zoby, Politikwissenschaftler der Universität Qatar, wird sich in seinem Vortrag der Frage widmen, was die US-amerikanischen Kriege in der islamischen Welt aus US-amerikanischer sowie aus arabischer Sicht mit "Kreuzzügen" zu tun haben.

In einem zweiten Konferenzteil werden didaktische Konsequenzen gezogen. Wie wird das Thema "Kreuzzüge" in der nicht-wissenschaftlichen Geschichtskultur vermittelt, etwa in Romanen oder Spielfilmen? Wie nähert sich der Geschichtsunterricht bislang diesem heute wieder aktuellen Thema? Prof. Dr. Michele Barricelli, Universität Hannover, wird die Darstellungen der Kreuzzüge in Schulbüchern einem internationalen Vergleich unterziehen und aufzeigen, inwieweit heute geschichtliche Mythen und verzerrende narrative Typen die Sinnbildung in Lehrbüchern bestimmen.

Interessierte sind zur kostenfreien Konferenzteilnahme eingeladen.

Wann
Wo? 16./17. Dezember 2011, Tagungsstätte Michaeliskloster, Hildesheim
Eröffnung: 16.12.2011, 14:00 Uhr
Informationen
Programm: http://www.uni-hildesheim.de/index.php?id=7566


Kontakt
Dr. Felix Hinz
Institut für Geschichte
Stiftung Universität Hildesheim
E-Mail: felix.hinz@uni-hildesheim.de
Telefon: 05121.883-542 (oder Pressestelle 05121.883-102)

Isa Lange
Pressesprecherin
Stiftung
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Marienburger Platz 22
31141 Hildesheim
Fon: +49(0)5121.883-102
Mobil: +49(0)177.860.5905
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