Nashorn in Vietnam ausgestorben

  • Pressemitteilung der Firma WWF - World Wide Fund For Nature, 25.10.2011
Pressemitteilung vom: 25.10.2011 von der Firma WWF - World Wide Fund For Nature aus Frankfurt

Kurzfassung: WWF: Schwarzer Tag für den Artenschutz Frankfurt - Wieder ist eine besondere Tierart lokal ausgestorben. In Vietnam haben Wilderer das letzte Java-Nashorn getötet. Das gaben Wissenschaftler des WWF heute bekannt. Den Beweis brachten genetische ...

[WWF - World Wide Fund For Nature - 25.10.2011] Nashorn in Vietnam ausgestorben


WWF: Schwarzer Tag für den Artenschutz

Frankfurt - Wieder ist eine besondere Tierart lokal ausgestorben. In Vietnam haben Wilderer das letzte Java-Nashorn getötet. Das gaben Wissenschaftler des WWF heute bekannt. Den Beweis brachten genetische Analysen von 22 Nashorn-Kotproben im Cat-Tien-Nationalpark in Vietnam aus dem vergangenen Jahr. Die Kotfunde hatten Hoffnungen genährt, es gäbe weitere Nashorn-Individuen in Vietnam. Diese Hoffnung hat sich nun zerschlagen. Alle Proben, so die Analyse, stammen von ein und demselben Individuum, dem damit letzten seiner Art in Vietnam. Und genau dieses war im April 2010 tot aufgefunden worden- von Wilderern erlegt. Der Kadaver des Nashorns wies eine Schussverletzung im Bein auf und das Horn war entfernt worden. Damit wurde das letzte auf dem asiatischen Festland lebende Java-Nashorn getötet. Das Java-Nashorn ist eines von drei asiatischen Nashörnern. Nachdem es in Vietnam ausgestorben ist, gibt es nur noch einen kleinen Bestand von 50 Individuen im Ujung-Kulon Nationalpark an der Westspitze der indonesischen Insel Java.

"Das Java-Nashorn ist in Vietnam für immer verschwunden, es gibt es nicht mehr", so WWF-Artenschutzexperte Stefan Ziegler. " Vietnam verliert einen Teil seines Naturerbes. Und wir erleben einen weiteren schwarzen Tag für den internationalen Artenschutz".

Das Java-Nashorn galt bereits bis 1988 in Vietnam als ausgestorben. Doch dann entdeckten Forscher eine kleine Population. Seitdem setzte sich der WWF gemeinsam mit anderen Organisationen für diese Population der Java-Nashörner in Vietnam ein. Doch wie jetzt deutlich wird, ohne Erfolg. Hauptverantwortlich dafür ist die Wilderei, vor allem um den Bedarf an Produkten für die traditionelle chinesische Medizin zu decken. In der traditionellen ostasiatischen Medizin wird das Hornpulver gegen Malaria, Epilepsie, Vergiftungen und Abszesse eingesetzt. Die Wirkung ist umstritten. Wilderei ist seit geraumer Zeit ein großes Problem in Vietnam und hat den Bestand zahlreicher Arten wie Tiger und Elefant drastisch reduziert.

«Der Verlust des Java-Nashorn steht symbolisch für ein Phänomen, das man als asiatische Wildereikrise bezeichnen muss", so Stefan Ziegler. "Vietnam braucht mehr Wächter zum Schutz der Nationalparke und besser geschultes Personal. Doch fehlt es auch an Kampagnen, um gegen die wachsende Nachfrage nach illegalen Produkten aus der Wildnis, wie Nashornpulver und Tigerknochen vorzugehen".

Aktuell gelten nach der Roten Liste der Naturschutzorganisation IUCN mehr als 16.000 Arten als gefährdet. In zwei Wochen wird die aktualisierte Rote Liste vorgelegt.


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Über WWF - World Wide Fund For Nature:
Der World Wide Fund for Nature (WWF) ist eine der größten unabhängigen Naturschutzorganisationen der Welt und konzentriert seine Arbeit auf drei Großlebensräume: Meere & Küsten, Binnenland-Feuchtgebiete und Wälder. Er wurde 1961 (damals als World Wildlife Fund) in der Schweiz gegründet und verfügt über ein globales Netzwerk von 26 nationalen und fünf assoziierten Organisationen sowie 22 Programmbüros. Weltweit unterstützen ihn rund fünf Millionen Förderer. Der WWF handelt im Auftrag der Natur nach dem Prinzip »Naturschutz für und mit Menschen«.
Die Umweltstiftung WWF Deutschland wurde 1963 als gemeinnützige, unabhängige und überparteiliche Stiftung gegründet.
Naturschutz war damals für viele noch ein Fremdwort. Heute ist die Umweltstiftung mit 284.000 Förderern (Stand 2004) eine der größten privaten Non-Profit-Organisationen des Landes.
Die meisten Projekte des WWF Deutschland –seit 1963 waren es über 2.100 – sind erfolgreich verlaufen.
Im Jahr 2004 war der WWF Deutschland in 48 internationalen und 30 nationalen Naturschutzprojekten aktiv – von der Bewahrung der Tropenwälder in Indonesien und Zentralafrika über den Schutz der mittleren Elbe bis zur politischen Lobbyarbeit in Berlin und Brüssel. 19,3 Millionen Euro flossen 2004 in die Naturschutzarbeit.

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