UNICEF: Jeden Tag sterben fast 21.000 Kinder

  • Pressemitteilung der Firma WHO/UNICEF-Initiative „Babyfreundliches Krankenhaus“, 15.09.2011
Pressemitteilung vom: 15.09.2011 von der Firma WHO/UNICEF-Initiative „Babyfreundliches Krankenhaus“ aus Bergisch Gladbach

Kurzfassung: Mehr Kinder überleben – aber nicht alle Familien können davon profitieren Köln, den 15.9.2011. Die Zahl der Todesfälle von Kindern unter fünf Jahren ist weltweit in den letzten 20 Jahren von mehr als 12 Millionen in 1990 auf 7.6 Millionen ...

[WHO/UNICEF-Initiative „Babyfreundliches Krankenhaus“ - 15.09.2011] UNICEF: Jeden Tag sterben fast 21.000 Kinder


Mehr Kinder überleben – aber nicht alle Familien können davon profitieren
Köln, den 15.9.2011. Die Zahl der Todesfälle von Kindern unter fünf Jahren ist weltweit in den letzten 20 Jahren von mehr als 12 Millionen in 1990 auf 7.6 Millionen zurückgegangen. Kurz vor dem Weltkindertag am 20. September legt UNICEF gemeinsam mit anderen UN-Organisationen die neuesten Schätzungen zur Kindersterblichkeit vor.
Nach dem Report "Child Mortality – Levels And Trends 2011" starben 2010 täglich fast 21.000 Kinder unter fünf Jahren, das sind rund 12.000 weniger als 1990. Dies entspricht einem Rückgang um 35 Prozent in zwanzig Jahren. Trotzdem reichen die Fortschritte nicht aus, um bis zum Jahr 2015 die Kindersterblichkeit um zwei Drittel zu senken, wie es die internationale Gemeinschaft mit dem Millenniumsziel Nr. 4 vereinbart hatte.
"Nur wenn wir in die am stärksten benachteiligten Bevölkerungsgruppen investieren, können wir schneller und kostenwirksamer mehr Kinderleben retten", erklärte UNICEF-Exekutivdirektor Anthony Lake.
Die Erfolge beim Versuch, die Überlebenschancen von Kinder zu verbessern, sind nach Angaben von UNICEF sehr unterschiedlich verteilt – sowohl zwischen den Weltregionen, als auch innerhalb der Länder. Das Risiko für Kinder, an vermeidbaren oder behandelbaren Krankheiten zu sterben, ist insbesondere in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara am höchsten. Zwar gibt es auch hier beachtliche Fortschritte. Trotzdem stirbt in der Region immer noch jedes achte Kind unter fünf Jahren. Dies ist 17 Mal mehr als der Durchschnitt von entwickelten Regionen (jedes 143. Kind). In Südasien erlebt jedes 15. Kind seinen fünften Geburtstag nicht.
Gefährliche Unterernährung
Die meisten Todesfälle bei Kindern sind auf vier Ursachen zurückzuführen: Lungenentzündung (18 Prozent), Durchfallerkrankungen (15 Prozent), Frühgeburtskomplikationen (12 Prozent) und Erstickungstod bei Geburt (9 Prozent). Jeder dritte Todesfall bei Kindern hängt mit chronischer und akuter Unterernährung zusammen. Vor diesem Hintergrund warnt UNICEF vor einem weiteren Kindersterben am Horn von Afrika, wo derzeit allein in Somalia 160.000 schwer mangelernährte Kinder akut bedroht sind.
UNICEF weist darauf hin, dass gerade die ärmsten Kinder in den Entwicklungs- und Schwellenländern weiterhin nur wenig von einer besseren medizinischen Grundversorgung profitieren. So tragen Kinder aus ländlichen und ärmeren Gegenden oder aus sehr armen Familien ein 1,7 bis 2 Mal höheres Risiko, vor ihrem fünften Geburtstag zu sterben, als ihre Altersgenossen in den Städten oder in wohlhabenderen Familien. Besonders Neugeborene und Säuglinge müssten stärker in den Fokus gerückt werden: Mehr als 40 bzw. 70 Prozent der Todesfälle treten im ersten Lebensmonat bzw. während des ersten Lebensjahres auf, so der Bericht.
Rund die Hälfte seiner weltweiten Mittel investiert UNICEF in das Überleben der Kinder und ruft Regierungen dazu auf, sich gezielt für eine bessere Grundversorgung für die am stärksten benachteiligten Familien einzusetzen. So müssen einfache und kostengünstige Maßnahmen wie Impfungen, imprägnierte Moskitonetze oder die Ausbildung von Hebammen ausgeweitet und das Stillen gefördert werden, um das Überleben der Frauen und damit ihrer Kinder zu sichern.
Der Bericht "Levels
Trends in Child Mortality" (2011) wird veröffentlicht von der UN Inter-agency Group for Child Mortality Estimation (IGME), UNICEF, WHO, Weltbank und UN Population Division. Er steht zum Download bereit auf www.unicef.de.


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