Shell streicht die Profite ein, die Nordsee darf dafür zahlen

  • Pressemitteilung der Firma Bündnis 90/Die Grünen, 16.08.2011
Pressemitteilung vom: 16.08.2011 von der Firma Bündnis 90/Die Grünen aus Berlin

Kurzfassung: Zur vom Energiekonzern Shell verursachten Ölkatastrophe in der Nordsee erklärt Claudia Roth, Bundesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: "Die Informationspolitik des Shell-Konzerns bei der Ölkatastrophe in der Nordsee folgt offensichtlich der ...

[Bündnis 90/Die Grünen - 16.08.2011] Shell streicht die Profite ein, die Nordsee darf dafür zahlen


Zur vom Energiekonzern Shell verursachten Ölkatastrophe in der Nordsee erklärt Claudia Roth, Bundesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:

"Die Informationspolitik des Shell-Konzerns bei der Ölkatastrophe in der Nordsee folgt offensichtlich der Lehre des Drei-Affen-Gottes: ,Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen!‘ Das Vorgehen von Shell ist dabei nicht nur schlampig, sondern wohl kalkuliert. Offensichtlich spekuliert die Konzernleitung darauf, dass der Seegang der Nordsee den Ölteppich möglichst weitflächig verteilt, bevor er die Küste erreicht und das ganze Ausmaß der Katastrophe für jeden sichtbar werden würde.

Wenn aber auch Bundesumweltminister Röttgen und die Verantwortlichen in der EU hier nichts sehen, nichts hören und nichts sagen wollen, dann ist das nicht blauäugig, sondern unverantwortlich. Sie hätten die Konzernleitung längst dazu drängen müssen, alle Fakten zur Katastrophe auf den Tisch zu legen, damit eine verantwortliche Abschätzung der Gefahren für Mensch und Umwelt möglich wird. Statt kritische Fragen zu stellen und die Gefahrenabwehr vorzubereiten, gehen die Verantwortlichen in der Bundesregierung und der EU durch ihre Untätigkeit einem Konzern auf den Leim, der für immense Umweltverbrechen verantwortlich ist. Ganze 50 Jahre Schweigen hat Shell im Nigerdelta zu verantworten, was zur größten bekannten Ölverseuchung geführt hat. Die Umweltbehörde der Vereinten Nationen macht dem Konzern in einer gerade veröffentlichten Studie schwerste Vorwürfe und geht davon aus, dass zur Beseitigung der Ölpest im Nigerdelta eine beispiellose Aufräumaktion nötig ist. Die Umwelt und Menschen dort werden noch Jahrzehnte unter den Folgen zu leiden haben. Shell streicht die Profite ein, die Umwelt und betroffenen Menschen dürfen dafür bezahlen – das scheint das Firmenmotto von Shell zu sein.

Die Bundesregierung muss sich jetzt innerhalb der EU und gegenüber Großbritannien dafür einsetzen, dass auf den Shell-Konzern Druck ausgeübt und den Vertuschungsmanövern ein Riegel vorgeschoben wird.

Außerdem braucht es endlich klare Haftungsregeln für solche Umweltzerstörungen.

Was muss nach der von BP verursachten Ölkatastrophe im Golf von Mexiko im vergangenen Jahr eigentlich noch alles passieren, damit ein Umdenken einsetzt? Unsere Abhängigkeit vom Öl führt zu immer riskanteren Ölfördermaßnahmen und -methoden. Durch einen konsequenten Ausbau der Erneuerbaren Energien, der uns langfristig Versorgungssicherheit garantiert, müssen wir uns von dieser fatalen Logik lösen."


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