Verbrauch von Plastiktüten zurückdrängen. Auch Verbot möglich

  • Pressemitteilung der Firma Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), 09.08.2011
Pressemitteilung vom: 09.08.2011 von der Firma Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) aus Berlin

Kurzfassung: Berlin: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat die Bemühungen der EU-Kommission, den Verbrauch von Plastiktüten zurückzudrängen, in dem heute in Brüssel abgeschlossenen öffentlichen Konsultationsverfahren begrüßt. Mit ...

[Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) - 09.08.2011] Verbrauch von Plastiktüten zurückdrängen. Auch Verbot möglich


Berlin: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat die Bemühungen der EU-Kommission, den Verbrauch von Plastiktüten zurückzudrängen, in dem heute in Brüssel abgeschlossenen öffentlichen Konsultationsverfahren begrüßt. Mit dem durchschnittlichen Verbrauch von rund 500 Plastiktüten pro Jahr trage jeder Europäer zu einer inakzeptablen Ressourcenverschwendung und zur Umweltverschmutzung bei. Plastiktüten landeten nicht selten in der Natur. Sie gefährdeten und töteten viele Landtiere und Meereslebewesen, die sich oft darin verhedderten oder sie zusammen mit anderen Plastikteilchen für Nahrung hielten.

So sei in einigen Meeresregionen die Menge kleinerer und sehr kleiner Plastikteilchen im Wasser bereits größer als die Menge des natürlichen Planktons. Fische, andere Meereslebewesen und Vögel verwechselten diese Teilchen oftmals mit Futter. Über den Verzehr der Meerestiere gelangten die winzigen Plastikteilchen und darin enthaltene giftige Chemikalien wie Weichmacher wiederum in die menschliche Nahrungskette.

Der BUND fordert ein Verbot der kostenlosen Abgabe von Plastiktüten. Ein generelles Verbot der Einweg-Plastiktüten hält der BUND derzeit nicht für sinnvoll. Geprüft werden müsse zunächst, ob nicht Mindestabgabepreise ein effektives und sinnvolles Instrument seien, den Verbrauch von Plastiktüten entscheidend zu vermindern. In Erwägung zu ziehen sei auch eine Rohstoff-Steuer für die Ausgangsmaterialien zur Herstellung der Plastiktüten.

"Das wichtigste Ziel muss es sein, von der allgegenwärtigen Wegwerfmentalität weg zu kommen", sagte Heribert Wefers, Umweltschutz-Experte des BUND. "Plastiktüten sind nur die Spitze des Eisbergs kurzlebiger Wegwerfprodukte. Wenn hier angefangen wird, die Ex- und Hopp-Mentalität zu bekämpfen, kommen wir auch in anderen Bereichen weiter", sagte Wefers.

Als Alternative zu Plastiktüten empfiehlt der BUND unter anderem die Verwendung von Stoffbeuteln. Plastiktüten aus Kunststoffen, die biologisch abbaubar sind, lehnt der Umweltverband hingegen ab. Deren Ausgangsmaterialien hätten kaum ökologische Vorteile. In der Praxis würden sogenannte Bio-Plastiktüten faktisch nicht kompostiert und nicht recycelt, sondern landeten überwiegend im Restmüll.

Wefers: "Bio-Plastiktüten sind eine klare Kundentäuschung. Dem Verbraucher wird suggeriert, er brauche nur auf biologisch abbaubare Kunststoffe umzusteigen, dann sei alles in Ordnung. Abfallvermeidung und Umweltschutz beginnen mit der Vermeidung unnötiger Produkte und Verpackungen. Das Vermeiden von Plastiktüten ist nötig und möglich."




Über Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND):
P>1975 gründeten Horst Stern, Bernhard Grzimek und 19 weitere Umweltschützer den Bund für Natur- und Umweltschutz Deutschland. 1984 kam die BUNDjugend hinzu und 1989 schloss sich der BUND dem internationalen Netzwerk Friends of the Earth an.
Dieses Jahr wird der BUND 30 Jahre alt und ist mit fast 400.000 Mitgliedern und Spendern der größte föderale Umweltverband Deutschlands.
Mit unzähligen Aktionen und Kampagnen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene konnten wir Moore retten, gegen die Atomkraft mobil machen und uns für umwelt- und gesundheitsverträgliche Produkte einsetzen.

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Pressekontakt: Heribert Wefers, BUND-Experte für Technischen Umweltschutz, Tel. 030-27586-482 bzw. Rüdiger Rosenthal, BUND-Presssprecher, Tel. (030) 27586-425, E-Mail: presse@bund.net, www.bund.net

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