PID-Debatte: Vorsitzender der Ärzte für das Leben e. V. fordert eine umfassendere wissenschaftliche Beschreibung des individuellen Lebensbeginns

  • Pressemitteilung der Firma Ärzte für das Leben, 01.08.2011
Pressemitteilung vom: 01.08.2011 von der Firma Ärzte für das Leben aus Marktoberdorf

Kurzfassung: München (01.08.11). Vor dem Hintergrund der anhaltenden Debatte um die Regelung der sogenannten Präimplantationsdiagnostik (PID) hat der Vorsitzende der Ärzte für das Leben e.V., der Frauenarzt Prof. Dr. med. Ingolf Schmid-Tannwald, dringend ...

[Ärzte für das Leben - 01.08.2011] Kritik an PID-Debatte: Vorsitzender der Ärzte für das Leben e. V. fordert eine umfassendere wissenschaftliche Beschreibung des individuellen Beginns menschlichen Lebens


München (01.08.11). Vor dem Hintergrund der anhaltenden Debatte um die Regelung der sogenannten Präimplantationsdiagnostik (PID) hat der Vorsitzende der Ärzte für das Leben e.V., der Frauenarzt Prof. Dr. med. Ingolf Schmid-Tannwald, dringend eine intensivere Auseinandersetzung mit der Problematik der wissenschaftlichen Beschreibung des individuellen Lebensbeginns beim Menschen gefordert.

"Es ist zu beachten, dass das Geschehen im menschlichen Alltag selbst und Beschreibungen davon grundsätzlich zweierlei Dinge sind. Beschreibungen sind beobachterabhängige Gedankengebilde. Sie geben vom Geschehen in der Echtzeit jeweils nur bestimmte Beschreibungsanteile, d.h. Bruchstücke des Geschehens, wieder". So lege das naturwissenschaftliche Fortpflanzungsmodell lediglich dar, wie menschliche und nichtmenschliche Organismen als biologische Produkte regelhaft entstehen. "Diese bruchstückhafte Sicht wird für ungeborene Menschen schnell lebensgefährlich, wenn sie in der Frauenheilkunde das praktische Handeln leitet", so der Frauenarzt.

Es sei daher unverzichtbar, in die wissenschaftliche Beschreibung auch das jeweils einzigartige zwischenmenschliche Geschehen im Alltag einzubeziehen, welches die biologischen Prozesse überhaupt erst auslöst. Dies setze allerdings die wissenschaftliche Beschreibbarkeit der zwischenmenschlich hergestellten Alltagswelt und der Beziehungen von Mann und Frau voraus. Erst dann könne man regelhaft darlegen, wie jeder menschliche Organismus zu seiner einzigartigen Bedeutung in der Alltagswelt kommt. Wie also aus einem "etwas" ein "jemand' werde, wie es der Philosophen Spaemann treffend ausdrückt.

Schmid-Tannwald schlägt für eine umfassendere wissenschaftliche Beschreibung des Lebensbeginns beim Menschen vor, das Fortpflanzungsmodell um das Modell der Lebens- und Alltagswelt zu ergänzen, welches die phänomenologische Soziologie entwickelt hat. Dadurch könne man für den Menschen, verglichen mit Pflanzen und Tieren, einen wesentlichen Unterschied bezüglich seines individuellen Lebensbeginns darlegen. Auch lasse sich ein weiterer Unterschied zwischen ge-zeugten und durch IVF er-zeugten menschlichen Embryonen beschreiben, wenn man jeden menschlichen Organismus nicht nur als "ein einzigartiges biologisches Erzeugnis seiner Eltern und deren Vorfahren", sondern zugleich als deren "Handlungsresultat innerhalb der gesellschaftlich hergestellten und aufrecht erhaltenen Wirklichkeit" und damit als ein "lebensweltliches Zeugnis ihrer menschlichen Bewusstseinsvorgänge in ihrer Lebenssituation" beschreiben und erkennen kann.

Dieser "immaterielle Zeugnischarakter" sei es, welcher den "inneren Wert" (I. Kant) oder die Würde jedes Menschen ausmache. "Sie werden vom menschlichen Organismus repräsentiert und ziehen die vom Grundgesetz geforderte Schutzverpflichtung des Staates nach sich", so Schmid-Tannwald.

"Eine wissenschaftliche Sicht des individuellen Lebensbeginns beim Menschen, welche über die lediglich naturwissenschaftliche hinausgeht, und eine differenzierte Bewertung ermöglicht, könnte die erstarrten Fronten überwinden, die auch nach der Bundestagsentscheidung fortbestehen und die Gesellschaft spalten."

Detailliertere Ausführungen zu diesen Thesen sind nachzulesen in seinem Artikel: "Zur Notwendigkeit der Einbeziehung der zwischenmenschlichen Vorgeschichte in eine wissenschaftliche Beschreibung des individuellen Lebensbeginns beim Menschen", abrufbar auf der Webseite der Ärzte für das Leben e.V. unter http://www.aerzte-fuer-das-leben.de/handlungsresultat-mensch-17-07-11.pdf


Kontakt:

Prof. Dr. med. Ingolf Schmid-Tannwald
1. Vorsitzender Ärzte für das Leben e. V.
Nußbaumstr. 8
80366 München

Tel.: 089/ 59 57 44
E-Mail: i.schmid-tannwald@aerzte-fuer-das-leben.de
Internet: http://www.aerzte-fuer-das-leben.de

Über Ärzte für das Leben e.V.:

Ärzte für das Leben e.V. ist eine seit 1991 bestehende Gemeinschaft von Ärzten unterschiedlicher Fachrichtungen, die sich für die bedrohte Freiheit des Arztberufs einsetzt, damit Ärzte sich unbeeinflusst von den Interessen Dritter für das Heil ihrer Patienten in hippokratischer Tradition einsetzen können.

Der Themenkreis umfasst dabei die Embryologie, Schwangerschaft ("Spätschwangerschaft"), die sogenannte Präimplantationsdiagnostik, Pränataldiagnostik, eugenische Selektion, gefällige Genmanipulation i. S. von "enhancement", adulte Stammzelltherapie gegen Embryonenverbrauch, Hilfen bei Behinderung sowie Hirntod und Organspende. Ärzte für das Leben e.V. sind für Sterbebegleitung, Palliativmedizin und Hospizarbeit, jedoch gegen assistierten Suizid und Sterbehilfe im Sinne von Euthanasie. Zu allen Themen ist ein Austausch mit anderen Fachdisziplinen (Philosophie, Psychologie, Soziologie, Jura, Theologie) erwünscht.

Über Ärzte für das Leben:
Ärzte für das Leben e.V. ist eine seit 1991 bestehende Gemeinschaft von Ärzten unterschiedlicher Fachrichtungen, die sich für die bedrohte Freiheit des Arztberufs einsetzt, damit Ärzte sich unbeeinflusst von den Interessen Dritter für das Heil ihrer Patienten in hippokratischer Tradition einsetzen können.

Der Themenkreis umfasst dabei die Embryologie, Schwangerschaft ("Spätschwangerschaft"), die sogenannte Präimplantationsdiagnostik, Pränataldiagnostik, eugenische Selektion, gefällige Genmanipulation i. S. von "enhancement", adulte Stammzelltherapie gegen Embryonenverbrauch, Hilfen bei Behinderung sowie Hirntod und Organspende. Ärzte für das Leben e.V. sind für Sterbebegleitung, Palliativmedizin und Hospizarbeit, jedoch gegen assistierten Suizid und Sterbehilfe im Sinne von Euthanasie. Zu allen Themen ist ein Austausch mit anderen Fachdisziplinen (Philosophie, Psychologie, Soziologie, Jura, Theologie) erwünscht.

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