EU beschließt lasche CO2-Grenzwerte für Transporter

  • Pressemitteilung der Firma VCD - Verkehrsclub Deutschland, 21.12.2010
Pressemitteilung vom: 21.12.2010 von der Firma VCD - Verkehrsclub Deutschland aus Berlin

Kurzfassung: VCD: Vorzeitiges Weihnachtsgeschenk für die Autoindustrie Berlin, 21.12.10: Der ökologische Verkehrsclub VCD kritisiert die gestrige Einigung zwischen EU-Umweltministerrat, dem Europäischen Parlament und der Europäischen Kommission über einen ...

[VCD - Verkehrsclub Deutschland - 21.12.2010] EU beschließt lasche CO2-Grenzwerte für Transporter


VCD: Vorzeitiges Weihnachtsgeschenk für die Autoindustrie

Berlin, 21.12.10: Der ökologische Verkehrsclub VCD kritisiert die gestrige Einigung zwischen EU-Umweltministerrat, dem Europäischen Parlament und der Europäischen Kommission über einen CO2-Grenzwert für leichte Nutzfahrzeuge. Bis 2017 dürfen neue Transporter im Schnitt maximal 175 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen, das entspricht einem Verbrauch von rund 6,7 Liter Diesel, bis 2020 wird der Wert auf 147 Gramm CO2 pro Kilometer gesenkt, rund 5,6 Liter Diesel. Damit bleiben die Vorgaben deutlich unter dem ursprünglichen Entwurf der EU-Kommission, die für 2020 noch einen Emissionsgrenzwert von 135 Gramm angesetzt hatte.

Michael Müller-Görnert, VCD-Verkehrsexperte: *Getrieben von der Automobillobby und der deutschen Bundesregierung haben die europäischen Parlamentarier und Umweltminister auch die Frist für das Zwischenziel von 175 Gramm um ein Jahr nach hinten verschoben und so die europaweiten CO2-Grenzwerte für Transporter weiter ausgehöhlt. Nach der Einigung haben die Hersteller nun neun Jahre Zeit, den durchschnittlichen CO2-Ausstoß neuer Transporter von heute rund 200 Gramm pro Kilometer um 27 Prozent zu verringern. Diese Abschwächungen schaden zum einen dem Klima und zum anderen auch der heimischen Wirtschaft. Dies bestätigt auch eine Studie von TNO/CE Delft im Auftrag des VCD-Dachverbandes »Transport
Environment«. Diese widerlegt das Argument der Hersteller, dass Transporter durch strenge Grenzwerte teurer werden würden. Ganz im Gegenteil: Motor-Downsizing und Maßnahmen wie etwa Start-Stopp lassen sich leicht und kostengünstig umsetzen und durch die Verbrauchsminderungen profitieren Gewerbetreibende sogar. Außerdem haben Daimler und VW erst jüngst gezeigt, dass Verbrauchsreduzierungen innerhalb eines bestehenden Modells von bis zu 20 Prozent ohne Kostensteigerung möglich sind. Die Chance für ambitionierte Grenzwerte wurde allerdings vertan. Einzig positiv ist, dass sich die Bundesregierung mit ihren Bestrebungen nach noch schwächeren Grenzwerten - Schwarz-Gelb hatte zuletzt für 2020 sogar nur 155 Gramm CO2 pro Kilometer gefordert - nicht durchsetzen konnte. Dennoch sind die nun beschlossenen Werte ein Weihnachtsgeschenk für die Autoindustrie."


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