Kommissionsvorschlag zum EU-Haushalt: Alles andere als Grün

  • Pressemitteilung der Firma WWF - World Wide Fund For Nature, 01.07.2011
Pressemitteilung vom: 01.07.2011 von der Firma WWF - World Wide Fund For Nature aus Frankfurt

Kurzfassung: WWF vermisst Umwelt-Aspekte in heute präsentierten Vorschlag der EU-Kommission Berlin - Der WWF ist enttäuscht über den heutigen Vorschlag der EU-Kommission zum künftigen EU-Haushalt. Der Vorschlag sei visionslos und alles andere als ein ...

[WWF - World Wide Fund For Nature - 01.07.2011] Kommissionsvorschlag zum EU-Haushalt: Alles andere als Grün


WWF vermisst Umwelt-Aspekte in heute präsentierten Vorschlag der EU-Kommission

Berlin - Der WWF ist enttäuscht über den heutigen Vorschlag der EU-Kommission zum künftigen EU-Haushalt. Der Vorschlag sei visionslos und alles andere als ein Schritt Richtung Grüner Wirtschaft. Der WWF fordert gravierenden Nachbesserungen.

Beispiel Artenvielfalt: "Ohne eine kräftige Finanzspritze kann der Verlust der Artenvielfalt in Europa bis 2020 nicht gestoppt werden. Die EU investiert nicht genug in ihr Naturkapital", sagt Günter Mitlacher, Leiter Biologische Vielfalt beim WWF. Für das europäische Netz von Naturschutzgebieten und den Kampf gegen die Verschlechterung des Zustandes von Arten und Lebensräumen gebe es in der EU-Schatulle nur 2,4 Milliarden Euro. "Das ist nicht mehr als bisher. So kann der Artenverlust bis 2020 nicht gestoppt werden." Die Summe stehe eklatant im Widerspruch zur neuen Biodiversitätsstrategie, die die EU-Umweltminister erst in der vergangenen Woche beschlossen hatten. Notwendig sind nach Berechnungen des WWF mindestens 7 Milliarden Euro aus dem LIFE-Programm.

WWF-Agrarreferent Matthias Meissner bemängelt die Vorschläge zu den Direktzahlungen: "Die Verringerung der Direktzahlungen um rund 50 Milliarden Euro für die Zeit von 2014 bis 2020 darf nicht von den Mitgliedstaaten genutzt werden, die vorgesehenen Umweltkriterien zu verwässern." Durch die zusätzliche Reduzierung der Gelder für die Ländliche Entwicklung drohe die Gefahr, dass aus konkreten Umweltprogrammen wieder eine reine Einkommensübertragung an Landwirte werde. "Das würde die Agrarpolitik um Jahrzehnte zurückwerfen. Frau Aigner und letztlich Frau Merkel dürfen dies nicht zulassen".

Der WWF fordert, dass klare Umweltaspekte wie etwa Klima- und Gewässerschutz oder den Erhalt von Biodiversität bei Subventionszahlungen der Regionalpolitik berücksichtigt werden. "Leider fehlen hierfür klare Hinweise im Vorschlag", sagt WWF EU-Referent Peter Torkler.


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Über WWF - World Wide Fund For Nature:
Der World Wide Fund for Nature (WWF) ist eine der größten unabhängigen Naturschutzorganisationen der Welt und konzentriert seine Arbeit auf drei Großlebensräume: Meere & Küsten, Binnenland-Feuchtgebiete und Wälder. Er wurde 1961 (damals als World Wildlife Fund) in der Schweiz gegründet und verfügt über ein globales Netzwerk von 26 nationalen und fünf assoziierten Organisationen sowie 22 Programmbüros. Weltweit unterstützen ihn rund fünf Millionen Förderer. Der WWF handelt im Auftrag der Natur nach dem Prinzip »Naturschutz für und mit Menschen«.
Die Umweltstiftung WWF Deutschland wurde 1963 als gemeinnützige, unabhängige und überparteiliche Stiftung gegründet.
Naturschutz war damals für viele noch ein Fremdwort. Heute ist die Umweltstiftung mit 284.000 Förderern (Stand 2004) eine der größten privaten Non-Profit-Organisationen des Landes.
Die meisten Projekte des WWF Deutschland –seit 1963 waren es über 2.100 – sind erfolgreich verlaufen.
Im Jahr 2004 war der WWF Deutschland in 48 internationalen und 30 nationalen Naturschutzprojekten aktiv – von der Bewahrung der Tropenwälder in Indonesien und Zentralafrika über den Schutz der mittleren Elbe bis zur politischen Lobbyarbeit in Berlin und Brüssel. 19,3 Millionen Euro flossen 2004 in die Naturschutzarbeit.

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