BirdLife und NABU fordern Ende des massenhaften Vogeltods in Fischernetzen

  • Pressemitteilung der Firma NABU - Naturschutzbund Deutschland, 29.06.2011
Pressemitteilung vom: 29.06.2011 von der Firma NABU - Naturschutzbund Deutschland aus Bonn

Kurzfassung: Tschimpke: EU-Parlament muss sich für Schutz bedrohter Seevögel einsetzen Berlin – Experten schätzen, dass jedes Jahr alleine durch die Flotten der EU-Mitgliedstaaten mehr als 200 000 Seevögel in Fischnetzen sterben. Um auf Maßnahmen gegen ...

[NABU - Naturschutzbund Deutschland - 29.06.2011] BirdLife und NABU fordern Ende des massenhaften Vogeltods in Fischernetzen


Tschimpke: EU-Parlament muss sich für Schutz bedrohter Seevögel einsetzen

Berlin – Experten schätzen, dass jedes Jahr alleine durch die Flotten der EU-Mitgliedstaaten mehr als 200 000 Seevögel in Fischnetzen sterben. Um auf Maßnahmen gegen diesen ungewollten "Beifang" der europäischen Fischerei zu drängen, haben der NABU und sein Dachverband BirdLife International zusammen mit der Europaabgeordneten der SPD, Ulrike Rodust, Abgeordnete und Fachleute am Mittwochabend in das EU-Parlament in Brüssel geladen. "Europa muss jetzt handeln", forderte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. "Wir müssen den massenhaften Tod in den Netzen und an den Langleinen beenden."
Auf der Veranstaltung stellten Wissenschaftler den Europaabgeordneten und Vertretern von Fachbehörden und Verbänden aktuelle Erkenntnisse zum Problem des Seevogel-Beifangs sowie mögliche Schutzmaßnahmen vor. Das Bundesamt für Naturschutz erläuterte eigene Studien von der deutschen Ostseeküste und Vorschläge für das künftige Fischereimanagement in marinen Schutzgebieten. Auch Fischereivertreter kamen in Brüssel zu Wort. "Alle müssen jetzt an einem Strang ziehen", forderte Tschimpke. "Die Mitgliedstaaten müssen das dringend benötigte Geld bereitstellen, um Beifang-Daten zu erheben und umweltschonende Fangtechniken weiter zu entwickeln." Fischer, die diese Techniken einsetzen, sollen nach Meinung des NABU belohnt werden, etwa mit einem bevorzugten Zugang zu Fischbeständen oder erhöhten Fangquoten.
Mit fast zehn Jahren Verzögerung hatte die Europäische Kommission 2010 endlich damit begonnen einen Aktionsplan zur Reduktion der Seevogel-Beifänge zu entwickeln. "Jetzt können wir uns keine weiteren Verzögerungen leisten, sonst kann es für bedrohte Arten wie den Balearen-Sturmtaucher zu spät sein", betonte NABU-Meeresexperte Kim Detloff. "Wie einfach technische Schutzmaßnahmen etwa in der Langleinenfischerei umgesetzt werden können zeigen Länder wie Südafrika oder Norwegen schon seit Jahren." Der massenhafte Beifang stehe in völligem Gegensatz zum Reformprozess der EU-Fischereipolitik, der auf eine nachhaltige und ökosystemverträgliche Fischerei zielt. Der NABU und BirdLife International fordern deshalb Politik und Fischerei auf, sich deutlich mehr als bisher für den effektiven Schutz der Seevögel insbesondere in den Schutzgebieten zu engagieren.


Für Rückfragen:
Dr. Kim Detloff, NABU-Meeresschutzexperte, 030-284984-1626, mobil 0152-09202205.
Claus Mayr, NABU-Direktor Europapolitik, mobil 0172 596 60 98
Im Internet unter www.NABU.de und http://www.birdlife.org/regional/europe/index.html

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