NABU: Ostfriesische Küste ist bedeutendste Kinderstube für Brandgansküken

  • Pressemitteilung der Firma NABU - Naturschutzbund Deutschland, 24.06.2011
Pressemitteilung vom: 24.06.2011 von der Firma NABU - Naturschutzbund Deutschland aus Bonn

Kurzfassung: Erste Ergebnisse zur Mitmachaktion - Brandgänse noch bis 31. Oktober zählen Berlin – Über 4.400 Brandgänse haben Besucher und Anwohner der Nordseeküste seit Beginn der Mitmachaktion "Wo ist die Brandgans?" am 31. März gezählt und dem NABU ...

[NABU - Naturschutzbund Deutschland - 24.06.2011] NABU: Ostfriesische Küste ist bedeutendste Kinderstube für Brandgansküken


Erste Ergebnisse zur Mitmachaktion - Brandgänse noch bis 31. Oktober zählen

Berlin – Über 4.400 Brandgänse haben Besucher und Anwohner der Nordseeküste seit Beginn der Mitmachaktion "Wo ist die Brandgans?" am 31. März gezählt und dem NABU gemeldet. Um Ursachen für den Rückgang dieser Art zu finden, startete der Naturschutzverband die Aktion nun bereits im zweiten Jahr.

Die meisten Brandgänse wurden bisher mit 900 gezählten Vögeln von der Insel Amrum und mit jeweils etwa 400 von Juist und Langeoog gemeldet. Große Ansammlungen von 50 bis 250 Vögeln waren dort oder auch in der Wesermündung nicht selten. Obwohl von den zehn Zählgebieten, in denen über 150 Brandgänse gemeldet wurden, sieben in Niedersachsen, doch nur drei in Schleswig-Holstein liegen, ist das Verhältnis bei den erwachsenen Brandgänsen noch relativ ausgewogen. Nun wurden die ersten Küken gesehen und es zeigt sich ein anderes Bild: Von den 75 bisher gemeldeten Brandgansjungen wurden lediglich zwei an Schleswig-Holsteins Küste beobachtet. Über zwei Drittel stammen vom niedersächsischen Festland, wobei größere Gruppen vor allem im südlichen Jadebusen gesehen wurden. Auch 2010 waren das ostfriesische Festland und Inseln wie Juist und Borkum die wesentlichen Beobachtungsorte von Küken.

"Dass auf den stark besuchten Inseln Nordfrieslands bisher gar keine Brandgansjungen gesehen wurden, ist verwunderlich. Die ausgedehnten Dünenlandschaften auf Sylt und Amrum schienen 2010 noch attraktive Brutplätze zu bieten. Allerdings konnte bei einigen Vogelarten in Schleswig-Holstein ein verspätetes Brutgeschäft beobachtet werden, und Bruten bis in den Juli sind nicht ungewöhnlich. Für endgültige Schlüsse ist es daher zu früh", kommentierte NABU Wattenmeer-Experte Eric Neuling die Zwischenergebnisse der Zählaktion. Brandgänse brüten bevorzugt in Erdhöhlen, die sie aber an stark frequentierten Stränden nicht nutzen können. Sind die Jungen aus weitab gelegenen Nestern geschlüpft, müssen sie gefährliche Entfernungen zurücklegen, bis sie das nahrungsreiche Watt erreichen.

Trotz des Nationalparkstatus des Wattenmeers, machen der Brandgans Störungen durch Hobbyfischer und Freizeitsport sowie Ölförderung und Schifffahrt das Leben schwer. Stellvertretend für zahlreiche seltene, aber auch häufige Küstenvögel, wie dem Austernfischer, möchte der NABU mehr über den Bruterfolg im Wattenmeer erfahren. Daher sind noch bis zum 31. Oktober alle Nordseebesucher aufgerufen, sämtliche Beobachtungen der auffälligen Brandgänse zu melden. Dabei müssen sie auch keine Wege verlassen oder gesperrte Abschnitte betreten.


Für Rückfragen:
Eric Neuling, NABU-Wattenmeerexperte, Tel.: 030-284984-1614.

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