WWF: Kernkraftwerke müssen stufenweise auslaufen

  • Pressemitteilung der Firma WWF - World Wide Fund For Nature, 01.06.2011
Pressemitteilung vom: 01.06.2011 von der Firma WWF - World Wide Fund For Nature aus Frankfurt

Kurzfassung: Analyse: Reststrommengen der Kernkraftwerke müssen um mindestens 35 Prozent gekürzt werden / Laufzeit pro Meiler auf 30 Jahre verringern Berlin - Der WWF fordert die Bundesregierung auf, die neun verbliebenen Kernkraftwerke stufenweise vom Netz ...

[WWF - World Wide Fund For Nature - 01.06.2011] WWF: Kernkraftwerke müssen stufenweise auslaufen


Analyse: Reststrommengen der Kernkraftwerke müssen um mindestens 35 Prozent gekürzt werden / Laufzeit pro Meiler auf 30 Jahre verringern

Berlin - Der WWF fordert die Bundesregierung auf, die neun verbliebenen Kernkraftwerke stufenweise vom Netz zu nehmen, um Probleme zu vermeiden. Bislang ist geplant, die Meiler innerhalb von nur 12 Monaten in den Jahren 2021/22 abzuschalten. Eine Analyse im Auftrag des WWF zeigt, dass ein solches geballtes Abschalten von insgesamt 10.800 Megawatt Kraftwerkskapazitäten erhebliche energiewirtschaftliche und netztechnische Probleme mit sich bringen könnte, insbesondere im süddeutschen Raum. Dies lässt sich laut WWF verhindern, indem die Reststrommengen um mindestens 35Prozent gekürzt werden. Die Gesamtlaufzeit jedes Kernkraftwerkes solle zudem um zwei auf 30 Jahre verringert werden.

Der WWF-Analyse zufolge ergibt sich derzeit für den Zeitraum ab 2011 eine Kernkraftwerksbetriebszeit, die um knapp 60 Prozent über der von Rot-Grün ursprünglich vorgesehenen Reststrommenge zum heutigen Zeitpunkt liegt. "Aus einem geplanten verlässlichen Auslaufpfad wird so eine zehnjährige Fahrt zu einer hohen Auslauf-Klippe. Wir bewegen uns sehenden Auges auf ein großes Problem zu. Ein reibungsloser Ausstieg wird so schwer", warnt Regine Günther, Leiterin Energie und Klimaschutz beim WWF Deutschland. "Für einen verlässlichen Übergang ins Zeitalter der erneuerbaren Energien muss der derzeitige abrupte Abschaltplan verändert werden."

In einem Zeitraum von etwa 12 Monaten fast alle länger betriebenen Anlagen vom Netz zu nehmen, sei auch politisch riskant: "Eine solche Situation ist eine Steilvorlage für die Betreiber der Kernkraftwerke, die Stilllegung weiter hinauszuzögern", so WWF-Expertin Günther.

Der WWF plädiert für einen schrittweisen Ausstieg. Regine Günther: "Wir müssen weitere Spiele der Stromunternehmen schon jetzt unterbinden. Nur so kann Deutschland zum Vorbild für einen gelungenen Ausstieg aus der Kernenergie und den Einstieg in Erneuerbare Energien werden."


Kontakt
Regine Günther
Leiterin Energie und Klimaschutz
Tel.: 0151 188 549 23

Über WWF - World Wide Fund For Nature:
Der World Wide Fund for Nature (WWF) ist eine der größten unabhängigen Naturschutzorganisationen der Welt und konzentriert seine Arbeit auf drei Großlebensräume: Meere & Küsten, Binnenland-Feuchtgebiete und Wälder. Er wurde 1961 (damals als World Wildlife Fund) in der Schweiz gegründet und verfügt über ein globales Netzwerk von 26 nationalen und fünf assoziierten Organisationen sowie 22 Programmbüros. Weltweit unterstützen ihn rund fünf Millionen Förderer. Der WWF handelt im Auftrag der Natur nach dem Prinzip »Naturschutz für und mit Menschen«.
Die Umweltstiftung WWF Deutschland wurde 1963 als gemeinnützige, unabhängige und überparteiliche Stiftung gegründet.
Naturschutz war damals für viele noch ein Fremdwort. Heute ist die Umweltstiftung mit 284.000 Förderern (Stand 2004) eine der größten privaten Non-Profit-Organisationen des Landes.
Die meisten Projekte des WWF Deutschland –seit 1963 waren es über 2.100 – sind erfolgreich verlaufen.
Im Jahr 2004 war der WWF Deutschland in 48 internationalen und 30 nationalen Naturschutzprojekten aktiv – von der Bewahrung der Tropenwälder in Indonesien und Zentralafrika über den Schutz der mittleren Elbe bis zur politischen Lobbyarbeit in Berlin und Brüssel. 19,3 Millionen Euro flossen 2004 in die Naturschutzarbeit.

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