Umweltverbände: Neue Regierungen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz gut für den Wald

  • Pressemitteilung der Firma WWF - World Wide Fund For Nature, 06.05.2011
Pressemitteilung vom: 06.05.2011 von der Firma WWF - World Wide Fund For Nature aus Frankfurt

Kurzfassung: Koalitionsverträge sehen FSC-Zertifizierung des Staatswaldes und Großschutzgebiete vor – Kahlschläge und Chemie künftig verboten Berlin - Die Umweltverbände BUND, Greenpeace, NABU und WWF haben die Ziele der künftigen Landesregierungen von ...

[WWF - World Wide Fund For Nature - 06.05.2011] Umweltverbände: Neue Regierungen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz gut für den Wald


Koalitionsverträge sehen FSC-Zertifizierung des Staatswaldes und Großschutzgebiete vor – Kahlschläge und Chemie künftig verboten

Berlin - Die Umweltverbände BUND, Greenpeace, NABU und WWF haben die Ziele der künftigen Landesregierungen von Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz zum Wald begrüßt. Die Koalitionsverträge der beiden Bundesländer sehen vor, insgesamt 525.000 Hektar Landeswald nach den anspruchsvollen Kriterien des international anerkannten FSC (Forest Stewardship Council) zusätzlich zu zertifizieren sowie einen wichtigen Teil der öffentlichen Wälder dem Naturschutz und der Erholung zu widmen. Zusammen mit den FSC- zertifizierten Kommunal- und Privatwaldbetrieben wäre damit rund ein Drittel der jeweiligen Waldfläche in den beiden Bundesländern nach hohen ökologischen und sozialen Standards zertifiziert.

"Das sind gute Nachrichten für den Wald mit Signalwirkung auf andere Bundesländer sowie den Bund", so der Tenor der Umweltverbände. "Wenn die beiden Koalitionsverträge wirklich umgesetzt werden, gehören Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz nach Schleswig-Holstein, Berlin, Hamburg, dem Saarland und Nordrhein-Westfalen zu den Vorreitern unter den Bundesländern für nachhaltige Waldwirtschaft in Deutschland."

Die Kritik der Holzindustrie und der Waldbesitzer an den grün-roten bzw. rot-grünen Plänen wiesen die Umweltverbände entschieden zurück: "Mit der FSC-Zertifizierung kann die Forst- und Holzwirtschaft in Baden-Württemberg und in Rheinland-Pfalz endlich beweisen, dass sie sozial und ökologisch vorbildhaft wirtschaftet. Statt mit altbekannten Beißreflexen zu reagieren, sollten sie die FSC-Zertifizierung lieber als Chance für die Vermarktung der eigenen Produkte sehen.

Mit der FSC-Zertifizierung wird dem Wunsch nach mehr Bürger-Beteiligung auch am Wald mehr Rechnung getragen. So sehe der gesellschaftlich ausgehandelte deutsche FSC- Standard vor, bei der Holzernte den Waldboden besonders zu schonen, wieder vermehrt heimische Baumarten zu etablieren , ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Wald und Wild zu schaffen und zur Bereicherung der Tier- und Pflanzenwelt rund zehn Biotopbäume pro Hektar im Wald zu belassen. Kahlschläge und Chemie sind in FSC-Wäldern nicht erlaubt. Die Wälder speichern mehr Kohlenstoff und ein Teil der Fläche wird für Naturschutz und die natürliche Anpassungsdynamik der Wälder aus der forstlichen Nutzung genommen. Die Kosten für die Zertifizierung schätzen die Umweltverbände auf etwa zehn bis zwanzig Cent pro Hektar. Das wären etwa 50.000 Euro für Baden-Württemberg und 30.000 Euro für Rheinland-Pfalz. "Wie die Erfahrungen aus dem Forstamt Heilbronn zeigen, amortisieren sich diese Kosten bereits nach kurzer Zeit durch eine gezielte Vermarktung von FSC-Holz."

Eine ökologische, extensivere Nutzung des kostbaren Rohstoffs Holz sowie der Vorrang für die Natur auf einer Teilfläche sind kein Luxus sondern Daseinsvorsorge für heutige und zukünftige Generationen. "Es ist an der Zeit, dass andere Bundesländer mit großen Landeswäldern – wie Bayern, Hessen und Sachsen – nachziehen und durch die Einrichtung von Waldnationalparks und eine FSC-Zertifizierung für eine verantwortungsvolle Waldpolitik einstehen."


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Über WWF - World Wide Fund For Nature:
Der World Wide Fund for Nature (WWF) ist eine der größten unabhängigen Naturschutzorganisationen der Welt und konzentriert seine Arbeit auf drei Großlebensräume: Meere & Küsten, Binnenland-Feuchtgebiete und Wälder. Er wurde 1961 (damals als World Wildlife Fund) in der Schweiz gegründet und verfügt über ein globales Netzwerk von 26 nationalen und fünf assoziierten Organisationen sowie 22 Programmbüros. Weltweit unterstützen ihn rund fünf Millionen Förderer. Der WWF handelt im Auftrag der Natur nach dem Prinzip »Naturschutz für und mit Menschen«.
Die Umweltstiftung WWF Deutschland wurde 1963 als gemeinnützige, unabhängige und überparteiliche Stiftung gegründet.
Naturschutz war damals für viele noch ein Fremdwort. Heute ist die Umweltstiftung mit 284.000 Förderern (Stand 2004) eine der größten privaten Non-Profit-Organisationen des Landes.
Die meisten Projekte des WWF Deutschland –seit 1963 waren es über 2.100 – sind erfolgreich verlaufen.
Im Jahr 2004 war der WWF Deutschland in 48 internationalen und 30 nationalen Naturschutzprojekten aktiv – von der Bewahrung der Tropenwälder in Indonesien und Zentralafrika über den Schutz der mittleren Elbe bis zur politischen Lobbyarbeit in Berlin und Brüssel. 19,3 Millionen Euro flossen 2004 in die Naturschutzarbeit.

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